Weihnachten und Silvester in der Obdachlosigkeit!
Weihnachten und Silvester in der Obdachlosigkeit!
Verteil-Donnerstag vom 26.12.2024:
Der Winter bringt eisige Kälte und raues Wetter, doch in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel hegen viele Menschen das Verlangen nach Wärme und Geborgenheit, selbst diejenigen, die keine feste Unterkunft haben. Wie könnte also ein Obdachloser Weihnachten und Silvester verbringen wollen?
Für viele Obdachlose, deren Alltag oft von Unsicherheit und Einsamkeit geprägt ist, sind die Festtage eine besonders schwierige Zeit. Die Straßen, die sie sonst bewohnen, sind oft leerer und die Kälte unerträglich. Trotzdem bleibt der Wunsch nach einem Hauch von Normalität und der Gelegenheit, die Festtage würdevoll und in Gemeinschaft zu verbringen.
Weihnachten:
An Weihnachten träumt ein Obdachloser vielleicht davon, einmal in einem warmen Raum zu sitzen, fernab der klirrenden Kälte. Ein Einfaches, aber heißes und nahrhaftes Essen könnte ein großes Geschenk sein. Viele von ihnen würden sich über die Möglichkeit freuen, einen Platz an einem Tisch zu haben, an dem sie herzlich willkommen sind und wo sie vielleicht sogar ein Gespräch führen können, das über das bloße tägliche Überleben auf der Straße hinausgeht.
Eine wärmende Decke, neue Socken oder neue Schuhe könnten wahre Schätze sein, die nicht nur den Körper, sondern auch die Seele erwärmen. Hygieneartikel, die für viele selbstverständlich sind, wären ein weiteres wertvolles Geschenk, das ihnen ein Stück Würde zurückgeben könnte.
Vielleicht träumt der Eine oder andere auch von einem echten Weihnachtsbaum, geschmückt mit Lichtern und kleinen, handgemachten Geschenken, die ihnen das Gefühl geben, ein Teil dieser festlichen Jahreszeit zu sein. Eine Kerze, die etwas Licht und Wärme spendet, könnte genauso bedeutsam sein.
Silvester:
Zum Jahreswechsel könnten Obdachlose davon träumen, in einer sicheren Umgebung zu sein, um gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen. Ein kleines Fest, bei dem sie für einen Moment ihre Sorgen vergessen können, wäre ein großer Wunsch. Das Gefühl, nicht allein zu sein und Teil einer Gemeinschaft zu sein, könnte enorm tröstlich sein.
Statt allein auf der Straße, umgeben von Lärm und Feuerwerkskörpern, die oft mehr Angst als Freude bereiten, könnten sie sich ein besinnliches Beisammensein wünschen. Vielleicht möchten sie sogar von Plänen für das kommende Jahr sprechen, von Träumen und Hoffnungen, die sie trotz ihrer schwierigen Situation haben.
Das Ideal:
Das Idealbild für viele Obdachlose könnte ein Ort wie z.B. eine Notschlafstelle oder eine andere Obdachlosen-Einrichtung sein, wo sie nicht nur Essen und Wärme finden, sondern auch menschliche Zuwendung. Freiwillige, die ihnen zuhören, sie ernst nehmen und ihnen das Gefühl geben, nicht unsichtbar zu sein, können einen enormen Unterschied machen.
Ein warmes Bett für eine Nacht, die Möglichkeit, sich zu waschen und Kleidung zu wechseln, und vielleicht sogar ein kleines Geschenk könnten ihre Festtage erhellen. Ein freundliches Lächeln, eine Umarmung oder einfach nur ein ehrliches Gespräch können Wunder bewirken.
Ein Funken Hoffnung:
Die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel sind Zeiten der Hoffnung und des Neubeginns. Selbst jene Menschen, die Tag für Tag und Woche für Woche auf der Straße leben, träumen von einem besseren Morgen, von Chancen und Möglichkeiten, die das neue Jahr bringen könnte. Ein kleiner Funken Hoffnung, entzündet durch eine warme Geste oder ein liebevolles Wort, kann oft mehr bedeuten, als man sich vorstellen kann.
Für die meisten von uns sind diese Träume und Wünsche Realität, doch für viele Obdachlose bleiben sie oft unerreichbare Sehnsüchte. Es liegt an uns, diesen Menschen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind, dass wir sie sehen und respektieren. Jede noch so kleine Geste der Menschlichkeit kann dazu beitragen, ihre Welt ein wenig heller und wärmer zu machen.
Ich wollte heute das Thema „Weihnachten“ dann endgültig abschließen, aber „Weihnachten“ ist schon immer ein großes Thema unter unseren Schützlingen, weil es schlicht eine besondere Zeit ist, genauso wie der Jahreswechsel.
Ich werde heute auch nicht näher darauf eingehen, dass mir bekannte Fake Profile mit all den Beschimpfungen und Bedrohungen, die mich jedes Jahr seit etwa 6 Jahren im Winter begleiten, in voller Härte eine sensible „Breitseite“ versetzten. Dass aber jetzt auch noch „militante Tierschützer“ die Bremsen unseres Transporters manipulieren wollen, damit ich, Zitat: „krepiere elendig, Du Abschaum“. Ich denke nicht, dass ich hierzu nochmal Stellung nehmen muss.
Diese Woche, liebe Leute, ist mein Posting kürzer, da ich immer noch nicht gesund bin und es für mich sehr anstrengend ist, 6-7 Stunden hier zu sitzen um mich konzentriert zu artikulieren. Ich bitte Euch um Verständnis!
Der Donnerstagvormittag lief wie immer, die Vorbereitungen gingen leicht von der Hand und alles war wie jede Woche, gut organisiert und ein tolles Team, das alles perfekt umsetzte.
Niemand aus unserem Team kann die heutige Situation einordnen, wir spüren alle, dass heute entweder ganz viele Menschen zu unserem Bus kommen werden oder ganz wenig. Es vorherzusagen, wie viele Schützlinge heute kommen werden, ist unmöglich. Was uns aber die letzten Wochen an unseren Verteil-Donnerstagen schon sehr beeindruckte, war, dass sich wieder (fast) alle auf Weihnachten mit uns als Verein eingelassen haben. Eure Weihnachtsgeschenke wurden liebend gerne angenommen, das tolle Weihnachtsessen von Jaqueline und Rudolf am letzten Verteil-Donnerstag vor Heilig Abend und alle wunderbaren Begleiterscheinungen, wie auch die Linz-Tour am Heiligen Abend selbst, all die Mühe wurde gesehen und auch entsprechend mit Lob honoriert.
Wir brechen heute um 15.10 Uhr Richtung Linz auf, mit mir fahren Verena und Ingrid, Erika und Anni fahren mit Max nach Linz. Dort angekommen wartet heute ausnahmsweise noch niemand auf uns, was so gar nicht üblich ist. Wir beginnen auszuladen, da kommen dann auch schon die Ersten, die sich in die Warteschlange stellen.
Zur Erleichterung haben wir normalerweise immer 2 Rollwagerl mit, um uns das schwere herumheben der Lebensmittelboxen zu ersparen, die wir heute jedoch vergessen haben, also heute doch heben und tragen.
Als um 15.45 Uhr alles aufgebaut war, wollten wir uns noch etwas zu Essen holen, doch Fehlanzeige, im Bahnhof waren viele Geschäfte nicht offen, also auf zum Mäcki, ein paar Sachen für unser Team kaufen.
Als wir zurück sind, ist die Warteschlange zwar etwas angeschwollen aber längst nicht wie an einem normalen Verteil-Donnerstag, ergo wird es heute ein eher schleppender Verteil-Donnerstag werden. Auch gut, wenn wir nicht jede Woche 150 Menschen beim Bus haben und zu versorgen haben, heute können wir die Zeit auch mal für ein tolles Team-Gespräch nutzen.
Jene Schützlinge, die in der Warteschlange stehen sind ruhig und diszipliniert, aber bald schon stellt sich heraus, dass wir heute wohl das Meiste der Lebensmittel wieder heimbringen werden. Auch kein Problem.
Vorfälle gibt es heute keine, auch keine Diskussionen die eventuell in eine falsche Richtung gehen, heute also alles ruhig. Heute ist die Mutter unserer Kaja mit dabei, um sich unseren Verteil-Donnerstag aus der Nähe anzuschauen. Und gerade heute ist nicht viel los, naja, der „Vorführeffekt“ halt.
Es ist ungewohnt, wenn wir schon um 17 Uhr die ganze Warteschlange abgearbeitet haben und keine neuen Besucher mehr dazukommen. Aber, kein Problem, es darf auch einmal so ein Donnerstag sein, an dem wir als Team füreinander Zeit haben und wir uns nicht nur die Füße aus dem Leib rennen.
Bis 18 Uhr tut sich nicht mehr viel und wir kennen eigentlich den wahren Grund, warum heute nur 43 Menschen bei uns waren, nicht, hier in eine „Analyse“ zu gehen, wäre falsch, wir werden den echten Grund nie erfahren.
Um 18 Uhr alles wie gewohnt zusammenpacken und auf nach Ansfelden, um dort alles wieder bis nächste Woche einzulagern.
Tja, liebe Leute, natürlich habe ich nun auch weniger zu erzählen und spare mir die restlichen Seiten für meine künftigen Postings.
Bitte nicht böse sein, aber ich bin froh, wenn ich ein Posting einmal etwas kürzer gestalten kann.
Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit und bedanke mich natürlich auch bei all unseren Spender*innen, dass wir auch diesen Verteil-Donnerstag abhalten durften.
Vergelt’s Gott und habt großen Dank.
Gott segne Euch!