Die Medien …
Die Medien …
… waren immer großer Bestandteil mancher Meinungsbildung über Gesellschaften, diverse Themen oder Vorkommnisse/Geschehnisse. Leider hat sich das umgekehrt es führen sich manche Medien, und da scheint es egal ob Print- oder Onlinemedien, im 21. Jahrhundert derart aufdringlich auf, schreiben täglich viele Unwahrheiten oder verdrehen manche Geschehnisse, weil es sich vielleicht „dramatischer“ und „anziehender“ liest, in einer der Wahrheit abgewandten Form. Dass sich Medien in der Vergangenheit sogar schon zum Handlanger hochkrimineller Personen machten, ist genauso Fakt wie sich Medien sehr oft die „Wahrheit“ zurechtzimmern, um vorbeiziehende Leser anzusprechen oder zusätzliche Werbung auf ihrem Online-Portal positionieren und verkaufen zu können. Die Gründe sind vielfältig.
Medien sind oft das Zünglein an der Waage, wenn es um Wahl-Prognosen geht, oder wenn es um menschliche Schicksale geht oder ganz einfach nur um dramatische Ereignisse. Schicksale werden oft zusätzlich künstlich hochgeschaukelt um eine hohe „Leser-Quote“ zu erreichen und um eine breite Masse anzusprechen. Dazu sind den Herren und Frauen Redakteure alle Mittel recht, und seien die auch erfunden oder an den Haaren herbeigezogen, es ist wurscht!
Mit dieser Vorgehensweise drängen sich aber auch manche Linzer Online-Portale, egal wie sie alle heißen, in den Vordergrund, um überhaupt eine Daseinsberechtigung zu „argumentieren“. Die „Redakteure“ (die keine sind) dahinter, sind den ganzen Tag damit beschäftigt, Schicksale und Geschehnisse aufzubauschen, teilweise Tatsachen zu verdrehen, damit sich diese besser verkaufen lassen, und um ab und zu Menschen in ein Eck zu stellen, wo man sie öffentlich kriminalisieren kann. Wie widerlich sich das anfühlt, kann sich jede/r selbst ausmalen.
Wenn diese Medien dann auch noch erfundene und bewusst unwahr platzierte Aussagen von ahnungslosen Personen bekommen, ist die eingeschlagene Dynamik nicht mehr zu stoppen. Und was machen die Menschen bzw. Leser? Für viele völlig ahnungslose Leser und Stänkerer in all den sozialen Medien ist so ein Vorgehen natürlich ein gefundenes Fressen, hier kann man unbeaufsichtigt und mit voller Wucht, obwohl man über die Ereignisse keinerlei Ahnung hat, hin dreschen wie auf einen zum Tode Verurteilten.
Medien nutzen zum Teil ihre starke Marktmacht wirklich aus, machen Stimmung gegen politische Strömungen, wenn diese nicht ins eigene Weltbild passen, verurteilen öffentlich Menschen und stellen Dinge in Frage, woraus nur ein negatives Gesamtbild resultieren kann, weil kein anderes gewünscht ist. Ich für mich bin sehr, sehr vorsichtig, welchen Medien ich überhaupt noch meine Aufmerksamkeit schenke, und welchen nicht mehr. Linzer-Onlinemedien glaube ich mittlerweile keinen einzigen i-Punkt mehr, weil das meiste übertrieben, unwahr oder Teils erfunden ist.
Nur die Wenigsten Leser oder Online-Mitglieder diverser lokaler Facebook-Gruppen oder Online-Medien sind hier kritisch und stellen das gelesene auf die Probe des Hausverstands, leider. Hier kann man fröhlich und ungestraft Menschen denunzieren, diffamieren und medial öffentlich hinrichten, so manchem macht das großen Spaß. Dass aber die Medien teilweise von sehr eigenwilligen und komischen Personen mit Falschinformationen gefüttert werden, stellt sich meist erst viel später heraus.
Den Medien gegenüber immer vorsichtig zu sein, ist ein gut gemeinter Rat, zu schnell wurden hier in der Vergangenheit Opfer zu Täter gemacht und vieles umgekehrt. Welche wichtige Rolle seriöse Medien eigentlich hätten, zeigen Texterprobte und viel gelesene Medien vor. Das Qualitätsmedium, dem man eventuell seit Jahren sein Vertrauen schenkt, weil man weiß, dass es gut und ehrlich recherchiert ist, ist eigentlich die Ausnahme.
Wenn Medien schon nicht ehrlich sind und nur der eigenen Vorteile wegen, Artikel umdichten bzw. um texten, wie sollten es dann Menschen erkennen, was erfunden und was wahr ist? Mit dem gesunden Hausverstand und dem Bauchgefühl, so kann man für sich immer noch am besten die Glaubwürdigkeit jedes Mediums bestimmen. In erster Linie sind es ureigene Interessen, Dinge öffentlich anders darzustellen. Leseranteile, Aufmerksamkeit großer Werbepartner, Quoten und eventuell auch mit großen Berichten, Dinge aus der Vergangenheit zu übertünchen. Ich habe täglich das Gefühl, von den Medien in ihrem Alltagsverhalten, mitgerissen zu werden. Ich wehre mich mit konsequentem Nichtbeachten und wegklicken solcher reißerischen, übertriebenen Beiträge.
Aber, würden die Menschen/Leser nicht selbst immer nach übertriebenen Darstellungen suchen, könnte sich die Mehrheit der Mainstream-Medien ihre Artikel in die Haare schmieren. Es sind zuerst die Leser, die bei einem großen Ereignis Dinge in Kommentaren hineininterpretieren, Absichten oder Unwahrheiten in den Raum stellen, worauf anschließend das Medium selbst diesen „Zuruf“ formuliert und veröffentlicht. Seriöse Medien gibt es nicht mehr viele, deshalb ist es umso wichtiger, sich auf sein Bauchgefühl und dem Hausverstand zu verlassen. Ich wünsche eine fröhliche Suche nach solchen Portalen.
Ganz Medienfrei begann die Woche nach Ostern mit Spendenabholungen, mit Kommissionierungen und Lagerarbeit. Nichts Großes, aber umso wichtiger, da man die gesamte Logistik mit kleinen Fehlern in ein großes Desaster bringen könnte. Meine Aufmerksamkeit gilt dem Verein und den Aktionen. Diese Woche gehen 2 Spendenlieferungen in Einrichtungen, die unsere Hilde schon kommissioniert hat, abgeholt werden sie am Donnerstag. Einige Artikel im Lager neigen sich dem Ende entgegen, haltbare Milch, Fertiggerichte im Beutel etc., notieren und nach kostengünstigen Aktionen im Internet suchen. Wobei kostengünstig zurzeit fast nirgendwo mehr zu finden ist. Die Lebensmittelpreise steigen ins unermessliche, es geht nur noch um Profitoptimierungen, es geht um künstliche Verknappung um die Preise zu treiben. Deshalb können sich ja auch viele Menschen nur mehr 1 Einkauf im Monat leisten, und das ist leider auch bittere Realität.
Wir werden künftig noch mehr mit Vereinen zusammenarbeiten, die täglich arme Menschen verköstigen wie z.B. die Linzer Tafel etc.. Wie ihr wisst, haben wir uns den obdachlosen-, wohnungslosen- und armen Menschen gewidmet. Wir helfen dort direkt den Menschen, ohne Umwege und ohne Zwischenstationen. Unsere Hilfe kommt an, versprochen!
Ostern war auch so ein Fest, an dem man vielerorts deutlich sah, dass die Menschen an ihre finanziellen Grenzen stoßen. Am Karsamstag beobachtete ich eine ältere Dame beim Hofer, sie schaute beim Gemüse zuerst auf den Preis und legte das Produkt dann zurück in die Steige, bei der Fleischware das Gleiche, sie nahm einige Packungen in die Hand, schaut diese öfters an und auf der Suche nach dem Preis, entkam ihr ein Kopfschütteln und sie legte die Packung Fleisch auch wieder zurück in die Kühlung. Wenn man nicht mit geschlossenen Augen durch den Einkaufsmarkt/Geschäft geht, fallen einem immer öfters solche „Rücklegungen“ auf. Ich dachte sofort, soll ich die Frau ansprechen und sie einladen zu dieser Packung Fleisch? Soll ich diese Dame auf das zuvor gewollte Gemüse einladen? Ich dachte mir, wenn ich jetzt im Geschäft hier etwas neben anderen Kunden zu ihr sage und sie einlade, wird sie ablehnen, sie wird sich „ertappt“ fühlen, und genau das möchte ich nicht. Ich ging zur Gemüseabteilung und holte 2 dieser Gemüsepackungen, die die Dame vorhin ausgesucht hatte und nahm auch eine große Fleischpackung, die sie zuvor ebenfalls aussuchte, mit. Ich schaute dass ich vor der Dame zur Kasse kam und wartete draußen, an der Ecke auf sie. Eingepackt in eine Tragtasche übergab ich ihr in einem Augenblick, wo niemand in der Nähe war, die Tragetasche, wortlos, und ging zum Transporter. Ich sah noch, wie die Dame lächelnd am gleichen Platz stand, die Tragetasche am Boden und winkte mir zu. Frohe Ostern sagte ich zu ihr, ohne dass sie es hören konnte.
Solche Erfahrungen kann man in diesen Zeiten oft machen, wo im Vorfeld der Kasse schon die kleinen Cent Münzen gezählt werden, um bei der Kassa dann auch wirklich bezahlen zu können. Überwiegend sind es ältere Menschen, bei denen mir dieses Verhalten auffällt, aus Scham sich nichts anmerken zu lassen.
Der Mittwoch war wieder verplant für unser Kühl- und TK-Lager, die beiden Nickis helfen mir heute tatkräftigst. Danke an dieser Stelle. Der Mittwochnachmittag geht drauf, weil ich noch Dinge besorgen muss, die ich letzte Woche vergaß. Der Donnerstag ging gleich morgens mit Arbeit los, wie jede Woche alles regeln, sichten, neu verpacken und in Boxen schlichten. Hilde kommt heute mit gekochtem Fleisch in Soße und Maria bringt Nudeln mit, für unser Mittagessen. Rena fehlt heute, weil Kimi läufig ist und darunter sehr leidet. Aber wir sind heute genug Helfer, Vormittag wie Nachmittag. Für heute Nachmittag hat sich eine Nicki als Helferin beim Verteil-Donnerstag eingetragen, sie war noch nie dabei möchte es aber sehen, wie so ein Donnerstag abläuft. Heute wird auch Georgie, der Arbeitskollege von Rudi wieder dabei sein. Rudi kommt zu Mittag und lädt alle Boxen ein, bis dahin machen Hilde und Bernadette Brötchen und schauen alles durch. Die Zeit im Lager vergeht im Nu, nach ein paar Blicken auf die Uhr ist es schon fast 12.45 Uhr. Zeit, um zu Mittag zu essen.
Nach dem Essen kontrollieren wir nochmal, ob wir alles eingepackt haben, um dann um 15 Uhr nach Linz aufzubrechen. Nicki fährt mit mir mit und ich sage ihr die wichtigsten Dinge, auf die sie aufpassen muss. Angekommen in Linz stehen etwa 10 Schützlinge an unserem Platz, wir beginnen mit ausladen und aufstellen, es geht heute ziemlich flott alles, bin echt überrascht. Um 16 Uhr beginnen wir mit der Ausgabe, wobei wieder viele neue Gesichter in der Reihe stehen. Luki von den JUST-Streetworkern kommt mit einem jungen Pärchen vorbei, die nichts haben außer dem, was sie am Körper tragen. Sie haben keine Papiere, keine Bleibe, das Mädchen 17 Jahre jung und schwanger, natürlich dürfen sie sich nach der Registrierung Lebensmittel mitnehmen. Inzwischen unterhalte ich mich mit Luki und wir gleichen unsere Eindrücke ab, es sind fast identische Eindrücke über die Armut und Obdachlosigkeit, die uns zurzeit sehr beschäftigen. Wir machen das Beste draus, er mit seinem Team und wir mit unserem Team, er kann sich immer melden, wenn er etwas braucht, das merke ich noch an. Die JUSTler sind in Linz zuständig für unter 17-jährige, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Eine tolle Einrichtung mit tollen Sozialarbeitern.
Punkt 16 Uhr geht’s los, wir beginnen mit der Ausgabe. Nicki ist voller Enthusiasmus und möchte nichts falsch machen, obwohl, bei unserem Verteil-Donnerstag kann man fast nichts falsch machen, weil immer Hilfe ein paar Meter weiter da ist. Einer achtet auf den anderen, und es bringt sich auch jede/r so ein, dass es keine Probleme gibt. Unsere bekannten „Schlitzohren“, die wir schon lange kennen und die jede Woche z.B. ein großes Shampoo/Duschgel/Handcreme mitnehmen möchten, führen wir in Tatsachen ein, dass man nicht jede Woche eine große Flasche Shampoo/Duschgel braucht und sie etwas haushalten müssen. Einige wollen das Shampoo anschließend verkaufen, um an Alkohol oder Zigaretten zu kommen, was wir strikt unterbinden. Die Personen, die unsere Spenden am Bahnhof verkaufen wollen, kennen wir inzwischen gut genug und beugen solchem Verhalten vor.
In der Warteschlange wieder eine junge Frau, die letzte Woche obdachlos wurde, weil sie die Miete ihrer kleinen 35m² Wohnung mit ihrem Reha-Geld von € 364,- nicht mehr bezahlen konnte. Sie legt uns ihren Einkommensnachweis vor und ich kann nur noch den Kopf schütteln, wie man davon sein Leben bestreiten soll. Viele Lebenslagen spitzen sich äußerst dramatisch zu und niemand weiß, wie lange die große Eskalation noch auf sich warten lässt, denn, dass das alles nur die Spitze des Eisbergs ist, ist auch klar.
Einer unserer Bedürftigen beim Bus, bekam letzte Woche schon gesagt, dass er endlich einen Einkommensnachweis bringen muss, weil er sonst nichts mehr bekommt. Seit Jänner brachte er keine aktuellen Unterlagen mehr, deshalb ist heute Schluss. Er hat noch die Möglichkeit am Bahnhof zum AMS-Büro zu gehen und sich dort eine Bestätigung zu holen, das Büro ist noch 35 Minuten geöffnet, er aber fängt lieber an zu schimpfen und zu gestikulieren, bevor er Richtung Bahnhof aufbricht, um einen Einkommensnachweis zu besorgen. Manche Menschen verstehe ich nicht mehr. Wir können nur die Menschen unterstützen, ihren Lebensweg gehen, müssen sie selbst. Wir versuchen wirklich zu helfen, wo und wie es geht, aber wenn jemand kein Einsehen hat, Sorry, dann können wir auch nichts dafür. Er hat sich entschieden nichts vorzulegen, also gebe ich ihm noch eine Ration Lebensmittel mit und verabschiede ihn.
Nicki, Max und Peter sind überrascht, dass es heute so ruhig und diszipliniert von Statten geht. Nicki ist mehrfach überrascht, so hätte sie sich diesen unseren Verteil-Donnerstag nicht vorgestellt, sie ist äußerst positiv überrascht, so dass sie abends ein Beitrittsformular für unseren Verein mitnimmt und künftig öfter mithelfen möchte. Toll!
Die Zeit vergeht so schnell, im Vorbeigehen ist es 17.45 Uhr, Peter, Nicki und Max beginnen schon die Boxen zusammenzuräumen, die Tische einzuklappen und alles fertig zum Einladen zu machen. Rudi räumt unser Notebook zur Seite, das heißt für mich, herunterfahren und sichern. Die anderen haben schon begonnen mit dem Einladen, ich kehre noch den größten Schmutz zusammen, um den Platz wieder sauber zu verlassen.
Wir brechen bei strömendem Regen auf, Richtung Ansfelden, Nicki erzählt mir im Auto ihre ganzen Eindrücke und ist einfach nur positiv überrascht. Angekommen im Lager wärmt Maria unser Mittagessen nochmal auf und die anderen beginnen auszuladen und alles wieder einzulagern. Ein gutes Gefühl haben wir alle, weil es wieder ein Verteil-Donnerstag war, an dem die ganze Hilfe direkt bei den Menschen ankam, ohne Umwege. Das ist unser Prinzip, schnelle, direkte Hilfe ist doppelte Hilfe.
Danke an all unsere Spender:innen und Wegbegleiter:innen, dass wir in Eurem Namen auch heute wieder helfen durften. Vergelt’s Gott und habt großen Dank!