DAS MACHT MAN NICHT, SO GEHT MAN MIT MENSCHEN NICHT UM!
Wie kann es sein, dass gültige Bescheide willkürlich von der Behörde ausgesetzt werden, dass für die weitere Auszahlung der Mindestsicherung oder Sozialhilfe Unterlagen gefordert werden, die zum Teil von niemandem ausgestellt werden, und wenn, dann nur gegen viel Geld?
Zurzeit, das heißt seit einigen Monaten, zahlt die Stadt Linz (Magistrat, Sozialamt usw.), obwohl es gültige, NICHT abgelaufene Bescheide gibt, die Mindestsicherung/Sozialhilfe einfach nicht mehr aus. Die bereits in einem Bescheid genehmigten Beträge zahlt man einfach nicht mehr aus, teilweise geht es hier auch um Krankenversicherungen, die Bezieher sind auf einmal ohne Wissen NICHT mehr krankenversichert. Keine Leistung, keine Versicherung! Fadenscheinige Floskeln, willkürliche Forderungen von Angaben und Unterlagen, die jeden Bescheid aus den Angeln heben und dann geht man einfach her, und lässt die Menschen alleine, in ihrer Not, in ihrer Angst, in ihrem Dilemma. Was ist das für eine Politik, wo man sich auf einen NICHT abgelaufenen, gültigen Bescheid nicht mehr verlassen kann, und wo zuständige Magistratstäter/innen in einem Ton mit den antragstellenden Menschen reden, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Hier werden Aussagen getroffen, dass es mir die letzten Haare in den Wind stellt. Z.B. werden zuerst die Kontoauszüge für die letzten 3,5 Monate und alle anderen Unterlagen verlangt, dann gibt man den Antrag auf Sozialhilfe/Mindestsicherung ab, wartet einige Wochen/Monate, dann kommt ein Brief und man lehnt den Antrag ab, weil man die Kontoauszüge der letzten 6 Monate beilegen hätte müssen. Zuerst 3,5 Monate dann Ablehnung des Antrags, weil für die letzten 6 Monate die Unterlagen unvollständig waren. Hier wird eine Art der Verantwortlichen an den Tag gelegt, die einfach ein absolutes NoGo ist. Und derlei Beispiele hätte ich ganz viele!Die Menschen, die angewiesen sind auf Sozialhilfe/Mindestsicherung, und die einen positiven Bescheid haben, sind genauso anzusprechen und zu behandeln, wie JEDE/R Andere auch. Hier stellt sich eine Person besonders heraus, Frau P. von dieser Linzer Magistratsabteilung dürfte hier eine besondere Hand haben, wie man Menschen in die Enge treibt, diese im Stich lässt und sie dann auch noch so blöd anredet und zusätzlich utopische Unterlagen, die es nirgendwo gibt, verlangt, dass sich diese „Dame“ eigentlich eine Antwort auf ihre Art verdient hätte. Mein Anstand ließ es bisher noch nicht zu, dieser Dame meine Meinung zu sagen und sie an die allgemein gültigen Richtlinien zu erinnern. Wenn jemand noch lächelt, wenn sie ein Bescheid willkürlich außer Kraft setzt und die Menschen in Bedrängnis bringt, zeigt aber auch deutlich welches Geisteskind hier an solcher Position walten und schalten kann, dass es einem schlecht wird. Die Politik und Verwaltung haben sicherzustellen, dass hier keine willkürlich und absichtlich herbeigeführten Zustände erfunden werden, um den Menschen kein Geld mehr auszuzahlen.
Unsere „Gertrude“ hat seit März 2021 kein Geld mehr bekommen, obwohl sie einen gültigen Bescheid bis Ende April 2021 hat. Die Zahlungen wurden einfach eingestellt und sie wurde einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Was muss in einem Kopf vorgehen, einfach die Zahlungen, mit denen die Menschen rechnen, einzustellen um dann noch höhnisch lächelnd zu penetrieren, Zitat: „Sie können sich ja beschweren, beim Hr. Bürgermeister“. Welche Menschen sind das, die so etwas sagen und tun? „Gertrude“ wurde jetzt 4 Monate durch die Gegend geschickt, um teils Unterlagen zu besorgen, die es gar nicht gibt oder die ihr niemand ausstellt. Zum Beispiel bräuchte sie von einem Psychiater ein Attest, dass sie aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes nur 20 Stunden arbeitsfähig ist, nur, das stellt kein Psychiater und kein Arzt aus, und wenn, müsste sie horrende Zahlungen leisten dafür, mit Gutachten und, und, und! In welcher Zeit leben wir, wo sich verschiedene Verwaltungstäter derartig austoben dürfen, und jeder schaut zu und niemand hilft oder gibt solche Auskünfte, auf die man sich nicht mehr verlassen kann und die auch niemals den Richtlinien entsprechen. Wo bleibt hier der Aufschrei der Gesellschaft?
Am vergangenen Montag, um 23.05 Uhr abends, rief mich eine schwerstkranke Frau an, die gerade mein Posting von „Gertrude“ gelesen hatte und meinte, Zitat: „Gertrude könnte auch ich sein, weil es mir genauso geht, weil man mich auch seit März 2021 mit der genehmigten Mindestsicherung im Stich lässt, auch ich habe seit März keinen Cent Mindestsicherung bekommen, sitze bald auf der Straße, wenn das so weitergeht.“ Was soll das? Was bilden sich die Linzer Verantwortlichen eigentlich ein, wie sie hier wüten können? Diese Frau, ich nenne sie jetzt einmal „Eva“ (Name geändert), ist am Rande des Zusammenbruchs. Sie leiht sich Geld, um die Miete noch bezahlen zu können und um nicht auf der Straße zu sitzen. Seit fast 5 (!!!) Monaten. Vor 1 Monat nahm sie ihren lange vorher geplanten Zahnarzttermin wahr und wurde wieder ohne Behandlung weggeschickt, man sagte ihr, dass sie nicht versichert sei und dass sie keinerlei Behandlung bekomme. Hier ist eine Frau schwerkrank, versucht aufgrund der Situation mit dem Magistrat Linz, irgendwie noch durchs Leben zu kommen, und dann muss man feststellen, man ist weder Unfall- und noch krankenversichert. Erst die Abgabe eines neuen Mindestsicherungsantrags beendete die prekäre Lage, so war jetzt „Eva“ wieder krankenversichert. Aber alles einstellen ohne die Menschen zu informieren ist einfach, infam! Was bilden sich hier die Verantwortlichen ein? Wenn diese Frau einen Notarzt, Rettung oder sonst etwas gebraucht hätte in dieser Zeit, hätte sie es privat bezahlen müssen, das kann doch nicht wahr sein! Wie weit gehen diese, unsere hochbezahlten Verwaltungstäter noch? Einfach die zugesagten Bescheide nicht mehr einzuhalten mit allen Folgen für die Menschen, das ist menschenverachtend und gegen alle Standards.
Dass sich die Linzer „Ratsherren“ nicht mit Ruhm oder Ehre bekleckern, wenn es um Armut, Obdachlosigkeit oder es um arme Menschen am Rande der Gesellschaft geht, ist hinlänglich bekannt, aber dass die Verwaltungsangestellten in verantwortlicher Position derart wüten dürfen, ist inakzeptabel, menschenverachtend und ein NoGo. Deshalb habe ich beschlossen, künftig bei der Abgabe von Anträgen auf Sozialhilfe oder Mindestsicherung entweder selbst dabei zu sein oder eine ausgebildete Sozialpädagogin aus unseren Reihen, wir werden dabei sein und den Menschen, denen man eh schon aufgrund ihrer Situation ins Gesicht spuckt, beistehen und zu helfen. Solche Vorgehensweisen sind nicht zu akzeptieren und schon gar nicht zu dulden. „Eva“ weiß nicht mehr aus noch ein, sie hat neben all ihren gesundheitlichen Problemen (80% Behinderung), jetzt auch ein finanzielles, ein brisantes. „Eva“ bekommt Pflegestufe 2 obwohl ihr mindestens Pflegestufe 3 oder 4 zustünde, nur, sie hat panische Angst, dass man ihr auf der PVA die gleichen Probleme macht und sie auch so behandelt, und nur deshalb stellt sie keinen neuen Antrag auf Anhebung der Pflegestufe und auch nicht auf die ihr zustehende Invaliden-Pension. Sie kann psychisch nichts mehr dagegenhalten, steht vorm Abgrund und redet dauernd von Suizid. Ist es das was die „Herren und Damen“ in den Linzer Ämtern wollen, Menschen in den Tod zu treiben mit dieser perversen Vorgehensweise? Jede/n einzelnen Problemfall, JEDEN, werde ich dokumentieren, es kann nicht sein, dass man so mit Menschen umgeht.
Nicht nur „Gertrude“ und „Eva“ sind Betroffene, da gibt es zurzeit ganz viele unserer Schützlinge, die ebenfalls seit März 2021 keinen Cent ausbezahlt bekamen und finanziell in der Luft hängen. Wissen diese unverantwortlichen „Sesseldrücker“ (Begriff abgeändert wegen strafbarer Ausdrücke) eigentlich, was sie den Menschen antun? Es reicht scheinbar noch nicht, dass die Linzer Politiker die Obdach- und Wohnungslosen aus den Parks jagen, nein, da muss man noch nachtreten und alle Menschen und Vereine, die sich gegen dieses Alkoholverbot aussprechen, Dinge unterstellen, die schlicht herbeigelogen sind. Im Sog diverser Vorwürfe hofft man, uns zusätzlich mit Unwahrheiten zu belasten, heißt so viel wie, wir werden von verschiedenen Verwaltungen, Einrichtungen bzw. Organisationen angerufen und mit Dingen konfrontiert, die völlig aus der Luft gegriffen sind und dazu packt man noch die schauderhaftesten, unwahren Unterstellungen mit rein. Es macht Schule in Linz, arme Menschen wie Aussätzige zu behandeln. „Wenn der Fisch vom Kopf her zu stinken beginnt“, sind Wertschätzung und verbindliche Richtlinien Dinge von Gestern! Wie tief kann man als Stadt, als Magistrat eigentlich sinken? Gibt hier auch der „Herr“ Bürgermeister das unterste Niveau vor?
Nachdem in fast allen Hauptstädten Österreich die Obdachlosenhilfe um Welten besser funktioniert als in Linz, muss sich Linz hier schon die Frage gefallen lassen, warum die Hilfe in Wien so ganz anders und wertschätzender den Menschen zuteilwird. In vielen Berichten werden Obdachlosenzahlen ausgegeben, die einfach nur noch haarsträubend sind, die Zahlen nach unten zu revidieren nur um in keinen Zugzwang zu kommen, neue Einrichtungen (Notschlafstellen) finanzieren zu müssen. Aber „Herr“ Bürgermeister, diese von Ihnen und Ihren Polit-Kollegen JEDER COLLEUR geprägte Stadt und Gesellschaft, wird nicht aufstehen für die schwächsten Menschen in den Reihen dieser Gesellschaft, da brauchen Sie keine Angst haben in eine neue Verantwortlichkeit gepresst zu werden. Diese heutige Gesellschaft, die Großteils auf die ärmsten Menschen rhetorisch einschlägt, hinspuckt und sich selbst noch am wichtigsten ist, wird Sie nicht belangen oder in Forderungen belassen. Da brauchen Sie keine Angst haben. Wie heißt der so zutreffende Spruch? Eine Gesellschaft erkennt man daran, wie sie mit den Schwächsten in den eigenen Reihen umgeht. Stimmt! Große Teile der Gesellschaft haben auch nie gelernt, ein soziales Gewissen zu pflegen, da ist es doch viel leichter, den gebeugten Ellenbogen durchs offene Porschefenster in den Wind zu legen und sein Leben zu genießen. Ich bin der Meinung, dass nicht nur Politiker, sondern JEDE/R in unserer Gesellschaft eine Verantwortung gegenüber den Ärmsten hat und diese auch wahrzunehmen ist, egal in welcher Form auch immer, Hauptsache wertschätzend! Jede/r kann etwas beisteuern, jede/r kann sich einbringen und Hilfe leisten, im Rahmen seiner Möglichkeiten. Und wenn es nur ist, dass man den Mund hält und nicht gegen diese, unsere Schützlinge hetzt und schimpft.
Es scheint in Mode gekommen zu sein, mit dem Finger oder gar der Faust auf Menschen zu zielen, ist ja ganz leicht, und niemand braucht Konsequenzen fürchten. Diese Menschen, um die es hier geht, haben kein Geld für einen Rechtsanwalt, eine Klage oder ähnliches, nein, sie müssen sich all diese Frechheiten gefallen lassen, deshalb verstehe ich auch, wenn die Obdachlosen teilweise sehr enttäuscht sind, von der Gesellschaft. Weil nichts unternommen wird, um diese Unart beizulegen. Im Gegenteil, wie ich vor Monaten berichtete, dass im Volksgarten eine Horde Jugendlicher auf einen am Boden liegenden 60-jährigen Mann eintraten, wurde ich noch zurechtgewiesen und beschimpft, weil ich mich erdreistete zu sagen, dass es Jugendliche ferner Herkunft waren. ES IST EGAL, WELCHER HERKUNFT! Wer zu 5. oder 6. auf einen am Boden liegenden alten obdachlosen Mann mit den Füßen eintritt (zum Posting; https://www.facebook.com/.../66370.../posts/1831136583717937), und rundherum 15 Leute zuschauen, ohne einen Finger zu rühren, so lange läuft gewaltig was schief in dieser, unserer Gesellschaft. Wie kann es sein, dass solche krassen Auswüchse weder bestraft noch geahndet werden? Deshalb muss sich unsere Gesellschaft diesen Vergleich gefallen lassen. Jede/r Einzelne in dieser Gesellschaft hat eine soziale Verantwortung, auch wenn diese von den meisten nicht wahrgenommen werden will, weil es leichter ist, wegzuschauen, trotzdem bleibt diese Verantwortung bei jedem Gesellschaftsmitglied selbst bestehen.
Vielleicht bist es schon morgen Du, auf den die Politik oder die Gesellschaft losgeht, oder nächste Woche jemand anderes? Die Politik zeigt ihre Fratze, täglich, und ich bin geneigt, dieser menschenverachtenden Politik meine Unterstützung zu verweigern. In Linz und Oberösterreich sind heuer Wahlen, und hier werden gerade auch die Politiker munter, die all die letzten Jahre so absolut gar nichts beisteuerten für die Menschen. Da gibt es speziell in Linz einige, die sich hier nicht rühmen brauchen. Einer davon postet auf Instagram ein Foto mit einem Glas Rotwein in der Hand und im nächsten Posting schimpft er über den Alkoholkonsum in den Parks. Unglaubwürdiger geht es nimmer. Wo sind die Politiker, die nicht nur hin dreschen auf die Ärmsten in unserer Gesellschaft? WO? Früher hat sich alle heiligen Zeiten mal ein Hr. P. eingemischt, aber seit einigen Jahren schimpft er selbst über die Obdachlosen, am Terminal, in den Parks und überhaupt. Wie kann es sein, dass niemand hier Partei ergreift und egal bei welchem Vorgang, sich schützend vor die wehrlosen Menschen stellt? Früher waren alte Menschen, eingeschränkte Menschen oder ähnliche, absolutes Tabu. Wenn hier jemand etwas sagte oder schimpfte, ging man im Kollektiv gegen diese Beschimpfer vor, die waren binnen kürzester Zeit ruhig und überlegten gut, ob sie so etwas je nochmal sagen würden. Das gibt es heute nicht mehr, heute stellt sich niemand mehr vor jemand Schützenswerten, vor einen Schwächeren. Diese Zeiten sind lange vorbei. Jede/r ist sich selbst genug und Courage kann man in dieser Gesellschaft suchen, wo man will, man findet sie nur noch ansatzweise, und das auch sehr selten. Courage wurde aus der Sicht der Gesellschaft ein Fremdwort und Hilfsforderungen teilweise eine Frechheit, weil, wie sagen viele? „Das Gesindel soll erst einmal arbeiten gehen, bevor sie herumbetteln“. Hier reicht es scheinbar bei einigen in der Gesellschaft nicht, dass sie sinnerfüllend denken können, sonst würde ihnen einfallen, dass ohne Hauptwohnsitz niemand arbeiten gehen kann. Aber es ist wie bei so vielem heute, zuerst schimpfen und hinterher, wenn der Verstand noch dafür reicht, nachdenken und analysieren, aber die Wenigsten tun das, reflektieren. Das haben die meisten ver- oder erst gar nicht gelernt. Ist ja viel angenehmer.
Leider ist es notwendig, auch diese Seiten und Vorgehensweisen hier aufzuzeigen, weil Armut und Obdachlosigkeit viele verschiedene Facetten haben, viele Seiten, die der Großteil nicht sehen will und deshalb wegschaut. Im Kampf um Wertschätzung, Respekt und Anerkennung werde ich nicht müde werden, um Eure Loyalität zu bitten, um Eure Hilfe zu betteln und um Euer Verständnis zu flehen. DANKE dass ihr uns auf all unseren Wegen begleitet und uns immer wieder mit Spenden versorgt, dass wir unsere Aktion überhaupt machen können. Denn, wie schon ein paarmal angemerkt, sind wir ja lt. Land Oberösterreich nicht „förderwürdig“, das wurde uns 2017 in einem Brief mitgeteilt, aber im gleichen Jahr wurde ich mit dem Florian 2017, dem Ehrenamtspreis von Land und Bereich Linz-Land ausgezeichnet. Diese Doppelmoral ist bezeichnend für diese, unsere Politik. Gottseidank haben wir großartige Spender/innen und Gönner/innen, die uns vertrauen und den harten Weg mit uns gehen, sonst würde es unsere Aktion schon lange nicht mehr geben. Dafür ein aufrichtiges VERGELT’S GOTT und eine tiefe Verneigung Euch gegenüber!
Der heutige Donnerstag war stürmisch, heftig und für uns sehr enttäuschend. Einige Dinge liefen völlig verwirrend, völlig Contra Produktiv ab, und wir waren heute nur mehr Passagier. Unser Lagerumzug lässt immer noch auf sich warten, die Gitter kamen gestern an und werden kommenden Montag montiert, danach hoffen wir den Umzug starten zu können. Also alles zurück an den Start und von vorne alle organisieren, alle Helfer benachrichtigen, alles wieder Stück für Stück für den Umzug vorbereiten. Aber gottseidank ist der Lichtblick schon mal so groß, dass wir bald loslegen können, hoffentlich! Die Waren für den heutigen Verteiltag holte ich die letzten Tage schon in unser Lager, um heute früh mit Barbara und Petra zur Sichtkontrolle auf Genießbarkeit loszulegen. Alles paletti, alles gut, und wir freuen uns schon nach der 14-tägigen Pause heute endlich unsere Schützlinge wiederzusehen.
Punkt 15.10 Uhr legen wir los und brechen auf, Richtung Linz bei strahlendem Wetter und guter Stimmung. Beim Wegfahren, so hörten Stefan und ich, ist trotz Sicherung etwas umgefallen, beim Öffnen in Linz sahen wir das Dilemma. Ein paar Boxen sind vom Stapel gefallen und auf den Boden gefallen, künftig wird das nicht mehr passieren können, weil wir die halbgroßen Boxen nicht mehr verwenden werden. Jedenfalls haben wir heute auch die Pavillons dabei, und die stellen wir zu beginn gleich auf, wegen der heißen Sonne, damit unsere Lebensmittel nicht darunter leiden. Die Pavillons stehen gleich, geht richtig schnell, und auch unsere Tische stehen im Nu. Zwischendurch verteilen wir Mineralwasser, unseren Schützlingen prallt die Sonne direkt auf den Kopf, also brauchen sie Flüssigkeit, und die bekommen sie. Unser heutiges Team ist motiviert, aber zugleich auch enttäuscht über diverse Entwicklungen. „Gertrude“ wird von ihrem Vermieter „beobachtet“, was ich gar nicht durchgehen lasse und ihn sofort angerufen habe und ihm mitteilte, dass so ein Verhalten gegenüber seinen Mietern ein absolutes NoGo ist. „Gertrude“ hat sich am Montag die Hand gebrochen und war heute beim Bus und erzählte es mir, was passiert war. Sie stand auf und ging schnurstracks wieder weg vom Bus, sie war grenzenlos enttäuscht und hörte auch auf meine Rufe nicht mehr. Was geht in solchen Menschen vor, die solche Dinge machen? Nachts beim Fenster der Mieter hineinschauen und dann noch ganz viele schnell erfundene Ausreden daher quasseln, das geht nicht. Gertrude ist erst seit Sonntag in diesem Zimmer und wir haben schon die größten Probleme, aber so ein Vorgehen geht halt gar nicht, noch dazu, wenn man der Mieterin dann noch verbieten will, den Vorhang zuzumachen. Was ist nur mit den Menschen los? Gertrude jedenfalls, kam heute nicht mehr zurück und hebt auch das Telefon nicht ab, was mich sehr, sehr traurig macht. Weiters kam auch ein Bus-Chauffeur zu uns herüber, ein feiner Kerl der uns immer lobt und unsere Aktion großartig findet, dem erzählte ich heute von seinem „Kollegen“ der unsere Schützlinge vor 14 Tagen mit „Drecksgesocks“ betitelte und damals sagte, Zitat: „Dieses Drecksgesocks benutzt unseren Parkplatz, sie sollen sich einfach schleichen von hier, die braucht niemand“. Der Chauffeur heute, dem ich diesen Herrn zeigte, sagte mir, dass er bekannt sei für solche Aussagen und dass er eh keine Freunde hat. Toll, und so einer darf in dieser Verantwortung als Busfahrer solche Aussagen treffen? Menschenverachtend! Später kam dann auch noch Sr. Lydia, die uns künftig sozialarbeiterisch und sozialpädagogisch unter die Arme greifen wird, zu Besuch, was mich sehr freute. Wir sprachen uns ab wie wir vorgehen wollen, künftig und hatten sofort eine gemeinsame Linie. „Die werden mich bald nicht mehr lieb haben auf dem Linzer Magistrat, war ihr heutiger Kommentar, na dann, liebe Sr. Lydia, packen wir’s an!
Auch heute war wieder die Frage nach den Nächtigungsjetons wieder groß, aber leider müssen wir haushalten und werden erst im Spätsommer/Herbst wieder Jetons ausgeben. Bis dahin müssen einige Menschen aus der Notschlafstelle ausziehen und auf der Straße schlafen, aber wir können diesen „Dienst“ nicht ganzjährig anbieten, da die finanzielle Belastung einfach zu groß wäre. Man rechne, normal geben wir so 50-60 Jetons je Verteil-Donnerstag aus, 60 mal € 4,06 sind fast € 250,- wöchentlich und über € 1000,- im Monat, das wäre unmöglich. Deshalb bitte ich um Verständnis für unsere Entscheidung. Auch die gesponserten Zigaretten habe ich heute im Lager vergessen und wurde dauernd gefragt, ob ich eine Zigarette hätte, leider nein.
Heute früh riefen schon einige Besucher an und wollten sich erkundigen, nachdem eine direkt finanzierte Einrichtung der Stadt Linz ihre Schützlinge auch zu uns um Lebensmittel schickt. Ich dachte noch, das kanns doch bitte nicht sein, und dann verlief das Telefongespräch eigentlich zuhörend von meiner Seite, weil ich so sprachlos geworden bin. Allen Ernstes frug mich die Frau, welche Einkommensnachweise sie bräuchte, ob sie Familienbeihilfe, Kinderbeihilfe, Wohnungsbeihilfe, GIS-Befreiung und Alimente neben der BEIDEN AMS-Bescheiden von ihr und ihrem Partner, angeben müsse? Ich frug erstaunt, wieviel sie denn Mindestsicherung bekommen, als Antwort kam prompt, „je € 950,- von mir und meinem Lebensgefährten“. Ich habe dann nicht mehr zugehört und das Gespräch beendet, wie dreist ist das bitte, so viel Geld zur Verfügung zu haben und sich dann mit Spenden bereichern zu wollen? Und, was mich unendlich traurig macht, KEINE EINSICHT! Die Beiden haben weit über € 2000,- jeden Monat zur Verfügung, und rufen uns dann an und bitten um Spenden? NEIN, so nicht!
Zwischendurch kam ein Mann vorbei und schaute sich unsere Aktion aus der Nähe an und war vollends begeistert, nahm einen Flyer von uns mit und erkundigte sich noch, wie er helfen könne? „Ihr hört von mir, meinte er und ging“. Alleine das Lob von ihm, dass er diese Aktion einfach nur toll findet, tut schon gut in Zeiten, wo wir viele Prügel von vielen Seiten bekommen. Die Zeit verging heute rasend schnell und wir alle, das gesamte Team hat heute jeden Moment genossen endlich wieder zusammen zu sein und unseren geliebten Donnerstag zu machen. Um 18.30 Uhr, als wir schon alles eingepackt hatten, kam noch ein Nachzügler, den wir aber leider vertrösten mussten, weil der gesamte Transporter schon eingeräumt war und wir zu den Lebensmitteln keinen Zugriff mehr hatten. So ging er enttäuscht wieder zum Bahnhof, aber seit 3 Jahren stehen wir von 16-18Uhr, die Zeiten haben sich nie geändert, und so tut es uns zwar auch weh, ihn so wegzuschicken, aber manche machen sich daraus auch einen Spaß uns auf Trab zu halten, und dem Schieben wir einen Riegel vor. Jedenfalls warne wir dann schnell im Lager, alles wieder ausräumen und einlagern, alles reinigen und herauswischen, alles sorgfältig wieder ins Lager stellen. Diese Herzlichkeit, die wir dann bei der Schlussbesprechung im Lager immer haben, die möchte ich nicht mehr missen, die geht mir durch und durch. Danke dass es Euch gibt, liebes Team und danke, dass ihr immer da seid, wenn ihr gebraucht werdet. Schön, dass es Euch gibt.
Auch eine tiefe Verneigung all unseren Spendern/innen gegenüber, Vergelt’s Gott und habt großen Dank für Eure Unterstützung, Eure Hilfe und Eure Begleitung, IHR seid SPITZE! Danke dass es Euch gibt! Die nächsten Wochen werden etwas ruhiger für unser Team, mit Ausnahme der Umzugstage, aber sonst steht nicht viel auf dem Programm, und ich muss schauen, wie ich die Tage ohne Team geschultert bekomme, unser Team fehlt mir heute schon. DANKE und eine schöne Zeit, an EUCH ALLE! Gott segne Euch! Passt bitte gut auf Euch auf.