Respekt? Fehlanzeige!
Respekt? Fehlanzeige!
Verteil-Donnerstag vom 16.5.2024:
Dem Leben bzw. armen Menschen etwas zurückgeben zu wollen, weil es „mir“ gut geht und auf die Sonnenseite des Lebens gefallen bin, ist nicht nur ein wunderbarer Gedanke, das zeigten mir in den vergangenen Jahren ganz viele Menschen, dass sie das aus Überzeugung machen, Tag für Tag. Aus Dankbarkeit und Demut zu helfen und weil doch alles im Leben auch irgendwann zurückkommt, wenn man gibt, schenkt und hilft, an das Glauben viele Menschen, auch ich. Aber es gibt auch jene Menschen, die gar nicht verstehen wollen, dass man obdachlosen und armen Menschen helfen kann.
13 Jahre lang Obdachlosenarbeit direkt bei betroffenen Menschen zu machen, und das mit allen Konsequenzen, ob gute oder schlechte, verlangte mir oft alles ab, gab mir aber ganz oft auch erst die Kraft und die Hoffnung, um dann wieder aufzustehen und weiterzumachen. Ich bin in diesen 13 Jahren oft hingefallen, viele Menschen in Führungspositionen, sei es bei Vereinen/Lobbys oder Firmen, haben erst dann nach mir getreten als ich schon am Boden gelegen bin. Und jeder einzelne Tritt tat weh, auch im Rückblick, nach so vielen Jahren habe ich nichts von dem Boshaftem vergessen, was mir zum Teil tiefe Wunden beibrachte, aber ich habe all diesen Menschen vergeben, weil ich nicht im Hass oder einer Wut leben möchte, das wäre für mich noch viel schlimmer. Ich habe ihnen vergeben, was aber nicht heißt, dass ich diese Menschen nochmal in mein Leben lassen würde, das wäre dumm.
Warum schreibe ich das heute? Weil es in den letzten Wochen und Monaten wieder Gerüchte und Unterstellungen gibt, gegen mich und meinen Verein, die schlicht erfunden sind und lediglich darauf abzielen, mir und meinem verein zu schaden. Die Zahl jener Menschen und vermeintlicher (ehemaliger) Förderer, die zurzeit mit hanebüchenen Behauptungen gegen mich/uns durchs Land ziehen, steigt stetig. Und warum kann so eine Zahl wirklich steigen? Weil es in unserer Gesellschaft viel zu viele Lemmlinge gibt, die in Lügen aufgehen und sich die Hände reiben, wenn sie jemandem weh tun oder schaden können.
Erst vor Kurzem wurde mir ein Mail von einem Menschen geschickt, der selbst Teil eines Charity-Vereins in Linz ist, und der in diesem Mail behauptete, dass in einer Sitzung wüste Anschuldigungen gegen mich gefallen sind. Er ging ziemlich tief ins Detail und er machte mich mit diesem Mail sehr traurig. Gerade dieser Charity-Verein hat uns in den letzten Jahren sehr geholfen, oft mehrmals im Jahr, und jetzt plötzlich sollen hier Unterstellungen gefallen sein, die erstens nicht wahr sind und zweitens nur darauf abzielen, mich in eine Ecke zu drängen, wo ich mich nicht hindrängen lasse. Einem weiteren „Freund“ in diesem Charity-Verein, dem ich bis heute vertraue, schickte ich ein Mail mit den Behauptungen, und es dauerte nicht lange, bis er mich anrief. Er beteuerte mir glaubwürdig, dass es nicht wahr ist was hier von dem anderen Mitglied behauptet wurde, dass zwar Dinge in dieser Sitzung zu einem Vorfall gefragt wurden, die ganz normal sind, ja klar, aber boshaftes fiel nicht gegen mich.
Warum machen Menschen so etwas? Warum schreibt man jemandem ein Mail mit lauter Unwahrheiten und Behauptungen, die nicht stimmen? Ich habe meinem Freund auch gesagt, dass ich mir unter diesen Zeichen gut überlege, nochmal zu Gast bei diesem Verein sein zu wollen.
Warum schadet man mir und meinem Verein auf diese Weise? Was treibt Menschen an, einem Menschen und einem Verein wie meinem, auf diese Weise massiv zu schaden? Dass jemand unwahre Dinge erzählt, ok, aber wenn jemand unbeteiligter direkt davon hört, sollte man schon so viel Courage in sich tragen, auch die zweite Seite zu fragen, ob das wahr ist und ob das stimmt. Und genau da bin ich bei einem Punkt, den ich nicht verstehe und nicht verstehen will. Behauptet jemand solche Dinge mir gegenüber, die über mich und meinem Verein gesagt wurden, frage ich 100% auch die zweite Seite, um sicher zu gehen, niemandem aufzusitzen, der nichts Gutes im Schilde führt. Warum macht man sich nicht die Mühe detailliert nachzufragen, bevor man solche Dinge glaubt?
Ich bin weder Richter noch Ankläger, aber Mensch, und der bin ich mit vielen menschlichen Fehlern. Warum erzählt man Unwahrheiten, die nur darauf abzielen, jemandem zu schaden? Dass davon auch meine Obdachlosenhilfsaktion davon betroffen ist, zeigt sich seit Wochen und Monaten. Nein, ich richte nicht und ich klage nicht, aber ich bitte darum, mit solchen Dingen aufzuhören, Dinge zu erzählen die nicht wahr sind und uns schaden.
Wer oder was sind wir, um uns mundtot machen zu wollen? Wem ist geholfen, wenn es uns dadurch auf kurz oder lang nicht mehr geben wird? Welches hintergründige Motiv ist hier schlagend? Was ist der wahre Grund für so ein Verhalten?
Ein (bekanntes) Linzer Online-Portal kolportierte letzte Woche via Facebook, weil wir wie schon 4 Wochen vorher angekündigt, letzte Woche am 9.5.2024 keinen Verteil-Donnerstag hatten, dass ich mutwillig und böswillig die Hilfe in Form unseres Verteil-Donnerstags einstellte. Was fällt Menschen und Vereinen noch alles ein, um uns Schaden zuzufügen? Gerade dieses Online-Portal hetzt seit langer Zeit öffentlich gemeinsam mit einem Linzer Politiker gegen unsere Linzer Obdachlosen und zaubert jetzt solche Märchen aus dem Hut.
Ich finde es für unseren Verein sehr wichtig, das hier zu schreiben und Euch offenzulegen, dass auch hier Dinge erfunden wurden, um gegen uns zu hetzen. Wahr ist jedenfalls, dass wir 4 Wochen vorher schon ankündigten, dass wir am 9.5.2024 keinen Verteil-Donnerstag machen werden, wir haben das auch schriftlich an allen Verteil-Donnerstagen mit Flyern kundgetan und unsere Schützlinge wussten davon.
Ich bitte EUCH aufrichtig darum, wenn ihr komische Aussagen über uns oder mich hört, mich direkt anzurufen und direkt nachzufragen, und nicht alles gleich glauben und als wahrhaftig abhandeln. Ich mache bestimmt viele Fehler, bin Mensch, ABER, ich mache bestimmt keinen Fehler absichtlich und schon gar nicht, weil ich jemandem schaden möchte. Das beschwöre ich liebe Leute, bei allem, was mir heilig ist.
Die laufende Wintersaison, die wir Ende Mai beenden, war für mich so arbeitsintensiv wie keine vorher, und deshalb machen wir mehrere Sommerpausen, ich muss wieder gesund werden und wieder zu mir finden, damit ich auch beim nächsten Fall wieder aufstehen kann. Ich habe noch nie so viele Nachteinsätze fahren müssen, um zu helfen. Alles, die körperliche und vor allem die psychischen Belastungen setzen mir schwer zu, die mir in den nächsten Monaten eine Entscheidung abverlangen werden, wie wir weitermachen können.
Gefühlt halte ich diese Belastungen keine zweite Wintersaison aus, zu viele Abstriche meinem eigenen Leben gegenüber musste ich machen, zu viele Vorkommnisse sind passiert, die mich nachdenklich machen. Gerade in solchen Phasen hinterfrage ich mein Leben auf Sinnhaftigkeit und reflektiere meine privaten Anliegen und Wünsche und stelle diese meiner Arbeit an der Front der Obdachlosigkeit gegenüber. Wenn ich ehrlich bin, pflege ich ganz viele Wunden die nach wie vor sehr weh tun, um überhaupt noch weiterzumachen. Mein ganzes Herzblut steckt in meinem Verein, in all unseren Schützlingen und für mich wäre es nicht zu entschuldigen, wegen solcher Menschen, die uns nicht gut gesinnt sind, meinen Verein aufzugeben und die armen und obdachlosen Menschen im Stich zu lassen. Den Spiegel gibt es nicht, in den ich mich dann noch schauen könnte.
Aber ich werde nicht um jeden Preis so weitermachen und mir jede Woche aufs Neue weh tun lassen, von Menschen und Vereinen die selbst noch keinen Finger rührten für arme und obdachlose Menschen, diesen Preis bin ich nicht bereit zu bezahlen. Aber ich machte ja letztes Jahr schon eine Erfahrung mit diesem Online-Portal, als es wilde Verleumdungen vom Stapel gelassen hat, dass ich dann „journalistisch“ durch sämtliche Linzer Arenen gejagt werde, wenn ich mich dazu entschließe, mein Ehrenamt und meinen Verein zu schließen. Das zeigte man mir 2023 schon, und liebe Leute, darauf werde ich mit einer Entscheidung reagieren, die für mich heute schon feststeht. Ich werde kein Getriebener solcher „Darsteller“ sein, die am Ende des Tages ihr Gewissen unterm Bett, durch den Nachttopf ziehen und diesen dann aufs Nachtkästchen zum Bewundern stellen. Für solche Menschen werde ich dann nicht mehr greifbar sein, weil ich schlicht meine „Schuldigkeit“ in 13 Jahren schwerer Arbeit getan habe.
Unser Verteil-Donnerstag diese Woche sollte nach der letztwöchigen Pause wieder ein tolles Teamtreffen werden. Noch nie hatten wir so verlässliche Mitglieder, die immer dann zur Stelle sind, wenn noch Helferleins fehlen. Ich bin rundum begeistert von diesem, unserem Team, dem ich hiermit großen Respekt zolle. Die Vorbereitungen an diesem Donnerstag gehen schon so schnell voran, dass ich durch die vielen Telefonate und Gespräche viel versäume und dann in schlechtem Gewissen versinke. Diesmal fehlt am Donnerstagvormittag Rena und Kimi, Rena liegt krank im Bett und die kleine Kimi tröstet ihr Frauerl liebevoll.
Der Mittagstisch wird von Niki zubereitet, Schinkenfleckerl mit Roten Rüben Salat. Mit Verena, die den ganzen Vormittag unsere Schuhabteilung durchsortierte und zusammenräumte, belade ich dann den Transporter. Bei jeder schweren Box habe ich ein schlechtes Gewissen, weil nicht ich, sondern weil Verena die Boxen im Bus schlichtet. Doch gemeinsam geht alles besser, das werde auch ich noch irgendwann lernen, wenn es auch immer noch nicht in meinen Kopf will. In einem Verein, in einem Team geht vieles nur gemeinsam, oft zu zweit und manchmal zu dritt.
Niemand von uns weiß, wieviel Schützlinge uns heute besuchen werden, das ist jeden Donnerstag das gleiche Spiel, aber wir packen unseren Bus voll. Am Ende des Tages heute werden es 68 Personen sein, die uns heute besuchen. Bei starkem Wind und einem nicht so guten Wetterbericht werden wir auch heute wieder unser Bestes geben, Hauptsache wir können helfen, direkt und ohne Umwege!
Um 14.55 Uhr brechen wir auf, nach Linz. Ingrid fährt mit mir, Erika fährt mit ihrem Auto, weil sie nach dem Verteil-Donnerstag gleich in den Urlaub fährt. Bei Ankunft in Linz steht wieder ein Linien-Bus auf unserem Platz, und erst die Aussagen seiner Chauffeurkollegen bewegen den Chauffeur dazu, den Platz für uns freizumachen, so wie es vereinbart ist. Es ist mir unverständlich, wie sich jede Woche wieder jemand auf unseren Platz stellen kann, manchmal glaube ich an Absicht, aber nur manchmal. Nach den Parkplatzproblemen packen wir an, Ingrid und ich, Erika ist noch nicht da, wir laden alles aus.
Zu zweit einen ganzen Transporter auszuladen, wo teilweise 40kg schwere Lebensmittelboxen dabei sind, kein Honiglecken, liebe Leute. Trotzdem ist alles im Nu ausgepackt und aufgebaut, es warten auch schon etwa 20 unserer Schützlinge, einige neue Besucher, doch die meisten altbekannt. Noch bevor wir mit der Ausgabe beginnen, fragen 3 Leute um einen neuen Rucksack, leider nicht möglich, erst nach vorlegen eines gültigen Einkommensnachweises, bis dahin gibt es ausschließlich Lebensmittel. Gleiches Recht für alle, niemand wird bevorzugt oder benachteiligt, nach Abgabe aller erforderlichen Dokumente gibt es auch einen Rucksack. Unsere Schützlinge verstehen das, sie sehen ja direkt, dass niemand benachteiligt wird, dass gleiches Recht für alle gilt.
Mittendrinnen kommt eine Aussage von einem Schützling, wonach manche im Bahnhofspark ihre Lebensmittel, die sie von uns gerade bekommen haben, an Menschen verteilen, die von uns aus unterschiedlichen Gründen nichts mehr bekommen. So ein Grund kann sein, dass uns jemand körperlich oder rhetorisch attackiert, das geht gar nicht. Auch jene die unsere Spenden verkaufen, werden aus unserer Aktion ausgeschlossen. Jedenfalls werden Max und ich diesem Treiben kommenden Donnerstag auf den Grund gehen und uns das Treiben im Bahnhofspark näher anschauen. Wir lassen nicht zu, dass mit unseren Spenden grober Unfug getrieben wird.
In der Warteschlange hat ein Ungar, der kein Deutsch spricht, sein Fahrrad abgestellt. Ich bitte ihn das Fahrrad von hier wegzustellen, was er auch macht. Er ist neu und bekommt nur Lebensmittel, versteckt die gefüllte Tasche um die Ecke um sich erneut anzustellen. Peter jedoch erzählt uns, dass um die Ecke eine gefüllte Tasche steht und wir diese dem Ungarn zuordnen konnten, der jetzt die Tasche von Max entgegennimmt. Er wollte sich eine zweite Tasche mit Lebensmittel erschleichen, und deshalb fühlte er sich ertappt. Worauf er dann zu seinem um die Ecke abgestellten Fahrrad gehen wollte, das jedoch unauffindbar war. Scheinbar wurde ihm sein Fahrrad, während er bei uns wartete, gestohlen. Auf dem Fahrrad waren gefüllte Satteltaschen mit seinen Dokumenten und den letzten Habseligkeiten. Leider war das Fahrrad nicht mehr auffindbar, was ihm sichtlich die Tränen ins Gesicht trieb. Völlig verständlich, aber hier konnten wir nicht mehr helfen, auch wir wissen nicht, wer das Fahrrad genommen hat.
Die Warteschlange wird kürzer, und wir haben Zeit, im Team Gespräche zu führen, die normalerweise ohnehin immer zu kurz kommen. Diesmal genießen wir alle es sehr. Die Stimmung war bisher gut, wenngleich ich auch einem Schützling erklären muss, dass ich mich in Facebook nicht als „dumm, dümmer, am dümmsten“ von einer Frau, die immer Spenden von uns bekam, schimpfen lasse. So eine öffentliche Beschimpfung in Facebook geht für mich gar nicht. Er versteht meine Reaktion, die Person selbst versucht seither, mir wieder irgendwelche neue Wuchteln aufzudrücken und darauf habe ich einfach keine Lust mehr. Jemand der mich öffentlich so beschimpft, muss auch mit den Konsequenzen leben, das ist so.
Langsam geht der Verteil-Donnerstag zu Ende, Max, Ingrid und ich werden im Lager den Bus wieder ausladen und alles wieder einlagern, bis nächste Woche. Wir sind so toll eingespielt aufeinander, jede/r weiß was alles zu tun ist, niemand muss noch delegieren. Danach sitzen wir noch zusammen und reden über den Tag und das großartige gemeinsame Gefühl geholfen zu haben, das wir, jede/r für sich, mitnimmt nach Hause.
Insgesamt haben wir jetzt noch 2 Verteil-Donnerstage, bevor es dann in die erste Sommerpause geht. Bitte habt Verständnis dafür, dass auch wir Pausen brauchen und uns wieder aufrappeln müssen, um wieder helfen zu können. Danke liebe Leute.
Es vergingen auch heute wieder fast 5 Stunden, um dieses Posting zu schreiben, aus meinem Kopfhörer klingt Günther Sigl (Leadsänger der Spider Murphy Gang) mit seinem „Am Flauchersteg“, das mich dieses Posting versöhnlich und als „runde Sache“ (mit gutem Gefühl) schließen lässt.
Danke liebe Leute, für Eure Aufmerksamkeit und Eure Loyalität, für Eure Unterstützung und ich appelliere an Eure Aufrichtigkeit, künftig auf keine Unterstellungen gegen uns mehr reinzufallen, egal wer diese erzählt.
Fragt MICH, ich stelle mich gerne all Euren Fragen! 😊 <3