Dankbarkeit und Vertrauen!
Wir posten nochmal all die Fakten und Zahlen, die uns zu dem machen, was wir sind!
Resümee über 5 Jahre Verein Obdachlosenhilfsaktion.at – 2016-2021
Was Rena und ich vor knapp 8 Jahren als Privatinitiative begannen, welche Wege wir einschlugen und hier nun ein paar Zahlen und Fakten zu unserem Verein, den es nun am 14.11.2021 seit 5 Jahre gibt.Manchmal gingen wir weite Wege, manchmal Umwege, manchmal Abkürzungen und manchmal gingen wir über viele, viele hohe Stolpersteine. Oft fielen wir hin, schlugen uns die Knie auf, manchmal begegneten wir der List auf Augenhöhe, manchmal schauten wir in menschliche Abgründe, um im nächsten Augenblick von einem warmherzigen Menschen getröstet zu werden. Manches tat weh, vieles tat gut und ging direkt den Weg tief in die Seele, wo manches bis heute „schlummert“. Wir reflektierten oft, um das Beste für unsere Schützlinge zu erreichen, gingen neue Wege. Für uns waren die letzten 8 Jahre oft Neuland, man wird halt auch nicht gerade geboren, um eine Spendenaktion ins Leben zu rufen, nein, das mag alles mit ganz viel Herz und noch mehr Mut begonnen und geführt werden. Unser Herzblut schlug immer und schlägt immerfort für die armen Menschen, sie sind uns wichtig. Im Laufe der Jahre begleiteten uns viele Helferleins, manche verließen uns wieder, viele blieben. Gottseidank! Was wäre unser Verein ohne Ingrid, ohne Brigitte, ohne unsere Prinzessin und ohne all jene, die in den letzten Jahren zu uns kamen und bei uns ganz tolle Arbeit machen und Teile des Vereins bereits selbst so einrichten, wie sie es glauben und wie es logistisch erforderlich ist. Die meisten unserer aktiven Mitglieder, unserer Helferleins wissen zu gut, was unsere Arbeit bedeutet und für wen wir alles machen. Das verbindet uns im Verein, in der Aktion, bei der Arbeit, beim Feiern, bei allen Treffen. Jede/r Einzelne bringt sich ein und zieht mit uns am gleichen Strang, wir ergänzen uns so sehr. Selten sah ich so ein tolles Team, wo jede/r für den/die andere einspringt. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar.
Wenn man, wie im Hörschinger Lager, -9° im Lager hat und man den Dosen wegen der Kälte beim aufploppen zusehen kann, ja dann bekommt man nicht mehr viele Helferleins, die sich das antun wollen. -9° und viel Arbeit, Rena und Brigitte bekamen eine besondere Kältekleidung, um diese Temperaturen im Lager länger als 2 Stunden überhaupt aushalten zu können. Wir haben all die Mühe nicht vergessen, sie machte uns fit für unsere Arbeit, die wir heute machen. Über weite Strecken waren wir am Lernen, wie was gehen könnte, um dann doch alles wieder umzuschmeißen und einen ganz anderen Weg einzuschlagen.
Nicht alles was wir begannen, war erfolgreich, vieles ging in die Hose, aber das meiste war, sagen wir einmal, ausbaufähig. Viele Spender der ersten Stunde sind uns heute noch treu und begleiten uns auch heute noch, viele Monate nach ihrer ersten Spende. Wir sind schon sehr glücklich, Menschen wie Euch als unsere Wegbegleiter zu wissen, die uns nicht nur eine großartige Unterstützung in Form von Spenden über all die Jahre zukommen ließen, sondern auch als moralische Instanz, die mindestens genauso wichtig ist. Hier ein paar belastbare Fakten, Zahlen und was wir so Probierten in den letzten Jahren.
Rückblick auf 5 Jahre Verein – Was war gut, was nicht? Was war notwendig?
© 2017 - Verkleinerung des Vorstands von 7 Pers. auf 3
© 2018 – Endlich ein fixes Lager bei der Fa. TAB (Vorteile: beheiztes Lager, groß genug, tolle Anbindung, tolle Vermieter Fa. TAB)
© Statuten wurden 3-mal an unsere Bedürfnisse angepasst
© 2020 - Spendenabsetzbarkeit wurde am 23.9.2020 erreicht
enormer Spendenumfang für einen kleinen Verein
© 2021 - 25 aktive Mitglieder, insgesamt 91 Mitglieder
© Minus: Der Umfang unserer Aktionen wurde immer mehr, es war nie geplant so groß zu werden, es ist passiert!
© Minus: Persönliche Beschimpfungen und Bedrohungen jeden Winter
© Minus: 2017 - Politische Instrumentalisierungen (als überparteilicher Verein werden wir uns künftig strikt dagegen wehren)
In 5 Jahren geschafft: © Wir leisteten ca. 53.000 Arbeitsstunden
© gefahrene Kilometer – ca. 120.000 km
© Spenden im Wert von gesamt etwa 1,8 Mio. Euro wurden gesammelt und an arme und obdachlose Menschen verteilt
© Etwa 9.500 Geldspendeneingänge
© Etwa 12.700 einzelne Sachspendeneingänge
© In all den Jahren unterstützten uns etwa 3.200 verschiedene Spender/innen, wobei viele öfters kamen
© Insgesamt 472 Spendenlieferungen in 27 verschiedene Einrichtungen in OÖ, Salzburg Stadt, Steiermark und Wien
© Wir unterstützen etwa 3500 Menschen in Frauenhäusern, div. Obdachlosen-Einrichtungen und Kinderheimen mit Spenden (inkl. Verteil-Donnerstag)
Anschaffungen Arbeitsmittel: © 2 Transporter (2018 VW Crafter, 2020 MAN TGE)
© 2 Anhänger (PKW-Anhänger mit Plane, Kofferanhänger mit Sonderaufbau)
© Elektrische Hochhubwagen angekauft, ein alter Hochhubwagen musste aussortiert werden
© Stauraum mit Regale geschaffen
Wir hielten mehrere Veranstaltungen ab:
© 2017 Traun - Tag der offenen Tür mit Flohmarkt bei der Fa. Gschiel – Ergebnis € 2000,-
© 2017 Vortrag bei einem Partei-Stammtisch über Obdachlosigkeit – wird sicher nicht wiederholt
© 2018 standen wir 6-mal auf Flohmärkten zugunsten unseres Vereins
© 2019 Ansfelden – Tag der offenen Tür mit Bierzelt und Musik – Ergebnis + € 2400,-
© 2019 Kirchdorf/Krems und Stiftsgymnasium Wilhering – mehrere Vorträge an diesen Gymnasien
© 2019 Diverse Vorträge in Vereinen und Firmen
© 2021 - 2 Spendensammeltage bei Billa Plus in Wels und Linz – Ergebnis über 3000 gespendete Artikel
© 2021 Linz/Wilhering – mehrere Vorträge bzw.
Weitere Präsentationen in Firmen, Schulen und Vereinen sind geplant.
Die Fa. Transdanubia (Hr. Günther L.) aus Pasching unterstützt uns seit 2019 großartig mit kostenlosen Palettenplätzen in deren Kühl- bzw. Tiefkühllagern. Auch bekommen wir ganz, ganz viele Spenden von Transdanubia, wofür wir uns dankend tief verneigen.
Wir waren zu Gast bei vielen Veranstaltungen, z.B. bei der Aufführung des selbst geschriebenen und selbst komponierten Theaterstücks „Homeless“ inklusiv der gesamten Musikstücke der beiden 5. Klassen des Stiftsgymnasium Wilhering unter Fr. Prof. Christa Wänke & Fr. Prof. Michaela Ebner – tolles Ergebnis über € 4500,- sowie viele, viele weitere Geldspenden und Unterstützungen im Laufe der Jahre. DANKE und Vergelt’s Gott!
Wir waren auch zu Gast im Gymnasium Kirchdorf/Krems, die beiden dortigen 5. Klassen sammelten 3 Wochen lang Sach- und Lebensmittelspenden für uns, es wurden sensationelle 2 Transporter voller Lebensmittel und Hygieneartikel. Danke schön!
Die tollen Metalheads-Nettingsdorf unterstützten uns 2 Sommer lange mit den Erträgen aus ihrem Musik-Festival – großartiges Ergebnis von insgesamt € 6146,- - Klasse!
Die Firma Humer-Anhänger aus Gunskirchen spendete uns fast den ganzen, brandneuen Kofferanhänger im Wert von etwa € 8500,-, der eine Sonderanfertigung ist und nach unseren Plänen gefertigt wurde und speziell für unseren Verteil-Donnerstag benützt wird. Großartig!
Wir waren zu Gast bei der Fa. Zauner-Group in Wallern. Durch unsere Ingrid S. wurde die Familie Zauner auf unsere Aktion aufmerksam, sie verfolgten unsere Aktion in den Medien, worauf die Geschäftsleitung 2020 entschied, uns großartige € 10.000, - zu spenden. Vergelt’s Gott!
Herr G. Fuchs, seines Zeichens Franchisenehmer von 4 McDonald’s Filialen in Oberösterreich, wurde durch „McChristian“ Krainz auf uns aufmerksam, ich erklärte unsere Aktion bei einer Lagerbesichtigung, worauf uns Hr. Fuchs spontan tolle € 10.000, - spendete. Klasse!
Im Dezember 2020 spendete uns McDonald’s Franchisenehmer Christian Krainz ebenfalls spontan € 10.000, - für unseren 2020 neu angeschafften Transporter. Ein großartiger Mensch der seither viele, viele Stunden im Lager mitgeholfen hat und unzählige ehrenamtliche Stunden bei uns leistete. Viele, viele weitere Spenden wie z.B. 2600 Dosen Cola wurden ebenfalls von Christian organisiert. DANKE für alles!
Die Firma www.peha.at (Peter Hartlauer), der uns jederzeit und bestens in allen Druckangelegenheiten zur Seite steht, und uns seit über 3 Jahre großartig unterstützt - Herzlichen Dank!
Die Fa. Krösswang (Silvia O.) aus Grieskirchen spendete uns oft und ganz viel hochwertigen Käse, Schinken, Speck und viele andere Lebensmittel. Großartig!
Die Fa. Gourmeteria spendete uns insgesamt etwa 43 Paletten Tiefkühlware. Sensationell!
Die Fa. Weinbergmaier aus Wolfern spendete uns ganz viele tolle Kühl- und Tiefkühlwaren. DANKE!
Kurt Traxl von der Kaffeerösterei Traxl am Südbahnhofmarkt unterstützt uns seit Jahren mit unzähligen Kaffeepackungen den wir direkt weitergeben an unsere Schützlinge und mit unzähligen Geldspenden, die Kurt in seinem Café für uns sammelt – DANKE!
Eine anonyme Spenderin aus Marchtrenk spendete uns in den letzten Jahren ganz oft und viele, viele Paletten an klasse Lebensmitteln und Hygieneartikel. Vergelt’s Gott!
Der Verein Miteinander (Ulli A.) ermöglicht uns jedes Jahr die Weihnachtsfeier mit unseren Schützlingen in deren Veranstaltungsräumen. Eine tolle Geste und wertschätzende Hilfe.
Die Linzer Lions Aliter spendeten uns 2020 ebenfalls einen hohen Betrag für unseren Transporter. Grandios!
Die Linzer Lions Biophilia spendeten uns viele Gutscheine sowie Lebensmittel und verhalfen uns außerdem zu einem der Nachhaltigkeitspreise 2021 der Lions – Danke für € 750,- Prämie.
Die Fa. IKEA aus Haid spendete uns wiederholt viele, viele Kekse, Schinken, Schokolade u.a.. Danke für die tolle Geste.
Das Wellness-Hotel Guglwald spendete uns im Rahmen ihres Wassereuros 2021 geniale € 6214,-. Klasse!
Die Fa. M-Tec aus Neufelden, wurde ebenfalls durch „McChristian“ auf uns aufmerksam und spendeten uns spontan einen hochwertigen Tiefkühlschrank im Wert von € 2500,- - Danke!
Die Firma Pastafani spendet uns oft Nudeln in allen Variationen, Knoblauch Pesto und viele andere Köstlichkeiten – DANKE!
Die Fa. Genusswerkstatt braute einen köstlichen Kaffeelikör und spendet den Reingewinn an unseren Verein – Vergelt’s Gott!
Die Fa. GMK Immobilien spendete uns heuer großartige € 3269,20 – Vielen Dank!
Die Fa. Café & Co spendete uns 2020, 45 Stk. Und 2021 50 Stk. Schönster Weihnachtsbäume aller Größen für unsere Helfer und all die Einrichtungen – Herzlichen Dank!
Michaela Durstberger mit ihrem Dachcafe in Linz unterstützt uns ebenfalls seit Jahren ganz toll mit Geld- und Sachspenden – danke schön!
Die Fa. Greiner AG (Fr. Michaela Elias) spendete 2020 € 1800,-, zusammengekommen ist diese Summe durch den Verkauf des selbstgewonnenen Honigs – Vergelt’s Gott!
Harry Krainz (www.airmenbeans.com), Bruder von McChristian, spendete uns über 100 nagelneue Fliegerjacken – Vergelt’s Gott!
Fa. Lachmair Anlagentechnik und die Almtaler Rapid Fans spendeten uns großartige € 4650,- - Vielen Dank!
Jana Pilowa, Autorin von „Einmal Hölle…und NICHT zurück“ unterstützte uns des Öfteren 2020 und 2021 mit Tank-Gutscheinen und hohen Geldspenden im Wert von mehreren tausend Euros. Herzlichen Dank!
Die junge SPÖ Linz-Land sammelte für uns 2-mal bei Billa Plus Kaufhäusern in Ansfelden und Enns ganz viele Lebensmittel und Hygieneartikel bei den Kunden. Insgesamt legten die Spender/innen über 4000 Artikel in den Einkaufswagen – DANKE!
Hr. Mader Wolfgang, Franchisenehmer vom McDonald’s Wels (Salzburger Straße), spendete uns ebenfalls € 2500,- für unser Lager und 1250 Flaschen Mineralwasser – Vergelt’s Gott!
McDonalds Linz Franchisenehmer Marcus Zenker (Taubenmarkt) spendete uns 2500 Dosen Cola Light – Großartig!
Coca-Cola Österreich spendete uns 2600 Dosen Coca-Cola, Fanta und Mineralwasser – DANKE!
Jacqueline Lattner sammelte in ihrem Umfeld Spenden und brachte uns des Öfteren einen ganzen Transporter voller Lebensmittel und Hygieneartikel – Toll!
Christoph Trauner – Mara Mathä – Brigitte Rippl
Richard Schaefer – Diana Smerda – Manfred Streicher
Sedda Möbel - Fa. Brotsüchtig – Marion Stierschneider
Sabina Höllhuemer - Daniel & Lichtenauer Iris
Ludwig Birngruber - Kornelia Hamberger
Fa. Brandschutz Lechner – Lukas Stöger
Alex Thunder & seine Fightcrew Wels
Vroni Hein - Stefan Don Law & Karin – Chris Spielhofer
Margit Wasmayr - Christian Partoll
Ines Zemplenyi - Helmut Sandberger
Fam. Pressler (Weinstadl) - Tanja Hofer
Die Beamten der Forensischen Justizanstalt Asten
Fam. Werner – JDM Team Austria
Fa. TK-Maxx – Fa. Caseli – Charity Heroes Austria
Markus & Claudia Markl – Volksschule 52 Solarcity
Kinder Secondhand farbenfroh – Fam. Winkler
ASKÖ Fußballschule Linz – Restaurant Felsengart’l Emmersdorf
Natascha, Adrian, Carina, Mandi, Silvia, Judith, Susanne, Maria, Gerhard, Wolfgang, Martin, Michaela, Heinrich, Georg, Sybille, Gerd, Marianne, Harald, Barbara, Karin, Janine und ALLE ANDEREN SPENDER/innen, die uns in den letzten Jahren so großartig unterstützten!
Eine tiefe Verneigung und ein demütiges VERGELT’S GOTT!
Pläne für die Zukunft:
© Durchsetzung der Spendenabholung statt Spendenlieferung auch für Tiroler und Vorarlberger Einrichtungen
© Aufnahme neuer Mitglieder (Erarbeitung neuer Wege der Mitgliederakquise)
© Teile der Gesellschaft für das Thema Armut und Obdachlosigkeit sensibilisieren
© Politisch unabhängig bleiben
© Transparenz des Vereins maximal vergrößern (Das so gewonnene Vertrauen ist unser Kapital)
© Die Spendenlieferungen auf dem diesjährigen Niveau halten, nicht mehr erweitern
Diese Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache, oder? Warum diese Zahlen und Fakten? Weil es wichtig ist, Euch allen zu zeigen, was möglich ist, wenn man zusammenhilft, was man alles schaffen kann und wie vielen Menschen man helfen kann, wenn man so eine großartige Unterstützung hat, wie wir sie haben, von EUCH! Leider können wir hier nur einen ganz kleinen Teil unserer Spender/innen aufzählen, aber diese nennen wir stellvertretend für alle, die uns, egal wie, in den letzten Jahren unterstützten. Dafür eine tiefe Verneigung und ein demütiges Vergelt’s Gott und Danke!
Unser Verteil-Donnerstag diese Woche versprach schon im Vorfeld, ein emotionaler Verteil-Donnerstag zu werden. Geplant war, dass wir nochmal Eure Weihnachtsgeschenke verteilen, da viele unserer Schützlinge noch nicht beim Bus waren und sich noch keine Weihnachtsschuhschachtel sichern konnten.
Die ganze Woche war geprägt vom nachhaltigen Weihnachtsstress, von all den Einkäufen für Silvester und von viel Umtauschgetöse der fehlgekauften Weihnachtsgeschenke. Man hätte meinen können, dass es „morgen“ nichts mehr zu essen gibt, wenn man verschiedene Einkaufswägen scannte. Bei den Spendenabholungen diese Woche war noch einiges zu verarbeiten, 2 Verkehrsunfälle wobei ich zu einem direkt dazukam, und Hilfe leisten konnte, auch das konnte ich dann schlussendlich positiv zur Seite legen. Der ganze Arbeitsstress aber diese Woche, riss irgendwie nicht ab und ich war über weite Strecken nicht mehr „Herr“ meiner verfügbaren Zeit.
Am letzten Dienstag wurde unser Kleiderlager völlig neu eingeräumt, aufgrund der vielen Spenden war die Übersicht nicht mehr gegeben und Barbara, Ulli und Petra machten sich dran, die Ordnung wieder herzustellen und es gelang echt in Rekordzeit und so, dass man jetzt wieder alles findet und alles, was benötigt wird, entnommen werden kann. Ich merke es jedes Mal wieder, wie klasse und wie einzigartig unser Team zusammenarbeitet, da greifen viele kleine „Zahnräder“ ineinander, um alles bewältigen zu können. Aber auch im Team sind erste Erschöpfungsanzeichen sichtbar, gerade bei Petra, die 3-4-mal pro Woche im Lager ist, ist es deutlich sichtbar. Ich kann gar nicht genug danke sagen für das, was alles geleistet wird. Der DANK ist Euch gewiss und eine Verneigung gibt’s von mir obendrauf, weil so ein tolles Team findet man nicht sehr oft.
Am Mittwoch gab es dann abends einen wichtigen Termin beim Präsidenten der Linzer Lions Delta, bei Hr. Bernhard Z., warum, wird in einem separaten Posting veröffentlicht. Jedenfalls tut es unendlich gut, mit einem Menschen stundenlang über ein Thema zu diskutieren der einen derartigen Weitblick und eine gefestigte Meinung hat, der man vieles abgewinnen kann, wenn man gut zuhört, und das tu ich immer. Jedenfalls ein Abend, den ich nicht vergessen werde.
Am Donnerstag früh gings dann um 6Uhr ins Lager, all die Vorbereitungen treffen, die für heute Nachmittag nötig sind. Martina kommt um 9Uhr mit 4 Café vom Mäcki, für unser Team, Bernadette kommt ebenfalls mit 4 Café, ebenfalls aus der gleichen „Quelle“, sodass sich unser Ecktisch im Lager plötzlich vollgeräumt wiederfindet. All die Lebensmittel, die ich am Mittwoch aus dem Tiefkühl- und Kühllager holte, werden jetzt portioniert und neu verpackt. Die Krapfen und Donuts werden stückweise in Sackerl verpackt, der Leberkäse in 3 Teile geschnitten und die Berner Würstel, die mittlerweile aufgetaut sind, in die Kühlboxen verteilt. Ein paar spezielle Kleidungsstücke sind noch einzupacken, ich habe unseren Schützlingen am Terminal, warme Thermohosen versprochen, warme Handschuhe und Hauben. Ulli saugt und wäscht unseren Transporter raus, bevor sie sich verabschieden muss. Ulli ist zwar meistens nett-frech zu mir, aber manchmal erwische ich mich, dass ich intensiv drüber nachdenke, was sie oft zu mir sagt: „Walter, Du brauchst das“. Wie Ulli darauf kommt, ist mir ein Rätsel, weil ich eigentlich über meine Bedürfnisse glaubte, Bescheid zu wissen, aber vielleicht irre ich manchmal auch, Ulli regelt nun zu einem kleinen Teil meine Bedürfnisse im Hinblick auf manch rhetorischen Tritt in meinen Hintern, so sehe ich das ab sofort. Eine gelöste Stimmung, die im Lager bei all den Arbeiten immer wieder zum Vorschein kommt, die einfach gut tut, und ich denke ich halte das aus. Die ganzen Vorbereitungen sind erledigt, und der Bus vollgeräumt, der Anhänger hängt schon am Bus, bereit auszurücken, nach Linz. Heute sind wir früh dran, 15 Uhr Abfahrt aus dem Lager Ansfelden, Beate ist wieder vorgefahren und hält uns einen Parkplatz unter Dach frei, damit wir nicht im Regen stehen.
Bei unserer Ankunft sind schon etwa 20 unserer Schützlinge da und stehen ohne Masken beieinander und reden gemütlich, ohne Rücksicht auf unsere seit Wochen gleich bleibenden Auflagen, die eigentlich jede/r schon kennt. Nein, ich muss hier gleich zu Beginn Masken und die Abstände einfordern. Und, ein „russisches“ Pärchen, das seit etwa 3 Wochen zu unserem Bus kommt, bis heute weder Ausweis noch Einkommensnachweise brachten, hat auch heute wieder nichts am Hut mit unseren Auflagen. Ich mahne diese ein und lasse auch gleich durchblicken, dass ich heute keine Lust dazu habe, sie alle 2 Minuten auf unsere Auflagen zu erinnern. Gleich zu Beginn kommt ganz stark durch, wie emotional es heute werden wird. Viele unserer heutigen Besucher hinken der Weihnachtszeit noch nach, sind weinerlich und hochemotional, hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Die meisten unserer Schützlinge halten sich an unsere Vorgaben, Maske und 2 Meter Abstand, nur wenige sind dabei die nicht und nicht einlenken wollen, wir aber sind den Auflagen verpflichtet, die einzuhalten sind, egal ob jemand mag oder nicht mag.
Auch entdecke ich, dass manche eine volle Bierdose mitbrachten und daraus ungeniert trinken, obwohl sie genau wissen, dass es bei unserem Bus KEINEN Alkohol gibt, nicht einmal im Ansatz lassen wir das durchgehen. Und hier ist ein älterer Herr so frech und geht einfach auf die andere Straßenseite am alten Terminal, um weiter aus seiner Dose zu trinken. Ich mache ihn nochmal drauf aufmerksam, was es heißt „keinen Alkohol“ mitzubringen, dass er sich nicht mehr in der Reihe anstellen braucht. Außerdem ist uns genau dieser „Herr“ auch Ausweis, Einkommensnachweis, irgendetwas greifbares schuldig, wo seine Personalien draufstehen.
Da wir jeder/jedem 3 Wochen Zeit geben, die Unterlagen mitzubringen, ist es nun an der Zeit ihm und dem Pärchen zu sagen, dass es so nicht weitergeht, gleiches Recht für alle, JEDE/R muss die Unterlagen bringen, auch sie! Wobei die Frau des russischen Pärchens auf einmal einen kleinen Jägermeister aus ihrer Tasche zieht und diesen trotz meines Hinweises auf das strikte Alkoholverbot, neben mir öffnet und trinkt. Ich fordere die Regeln ein und mache ihr klar, dass es so nicht geht, worauf sie noch einmal in die Tasche greift und noch einen Jägermeister holt und auch diesen blitzschnell öffnet und trinkt und sich dann in der Reihe übergibt. Ich mache den Beiden klar, dass das heute der letzte Tag ist, an dem sie von uns Lebensmittel bekommen, wenn keine Unterlagen gebracht und die Regeln bei unserem Bus nicht eingehalten werden. Es kann nicht sein, dass man so frech vorgeht und mir dann noch lächelnd im übertragenen Sinn ins Gesicht spuckt.
Vorne, bei der Ausgabe von der Seitentür des Busses, geht heute so gar nichts weiter, ich schau nach, löse den Stau auf. Hinten stellt sich Steffi an, eine junge Frau, die mir grade erzählt, sie ist vor ein paar Minuten am Terminal von einer anderen Frau niedergeschlagen worden, man sieht deutlich die Beule am Hinterkopf und sie weint, weil sie nicht weiß, warum sie attackiert wurde. Steffi hat Angst, dass diese Frau ebenfalls zu uns kommt, ich beruhige Steffi: „Sag mir einfach Bescheid, wenn sie hier ist und dir droht, solche Sachen lasse ich nicht durchgehen“. Steffi zittert am ganzen Körper und ist sichtlich benommen und eingeschüchtert.
Ich gebe heute viele der Nächtigungsjetons für die Notschlafstelle aus, jede/r bekommt 2 Stück, in Summe gebe ich den heutigen 73 Besuchern 64 Jetons, um in die Notschlafstelle gehen zu können. Bei einem Stückpreis von € 4,06 auch eine finanzielle Belastung, die wir uns im neuen Jahr bei unserer geplanten Vorstandssitzung anschauen müssen, um alle Dinge neu anzupassen an die Lage.
Wieder werde ich vorne gebraucht, Nadine, unsere Praktikantin gibt heute die Weihnachtsgeschenke aus und bei Brigitte stehen die beiden, die glauben sich an nichts halten zu müssen. Ich stehe daneben, wie sie mit einigen Dosen Fertiggerichte weggehen vom Bus, es dauert keine 2 Minuten kommt die Frau wieder: „Ich hätte noch gerne ein paar Dosen Rindsgulasch“, Brigitte gibt ihr noch 2 Dosen, es dauert diesmal keine 2 Minuten und sie kommt ein 3. Mal zum Bus: „Ich habe vergessen Rindsgulasch mitzunehmen“. Dieses Verhalten ist gelinde gesagt, eine Frechheit uns allen gegenüber. Ich rede mit dem „Herrn“ des Paares Klartext und mache ihm deutlich, dass er ohne gültige Unterlagen nicht mehr zu uns kommen braucht, worauf er dann auch noch neue Winterschuhe einfordert, daraufhin platzt mir der Kragen und ich verweise die Beiden unserer Aktion. Frechheit siegt, oder wie? Ein anderer Schützling sieht die Szenen der beiden und ergreift Partei für uns und möchte nicht, dass wir unsere Aktion wegen solcher Menschen einstellen, was bestimmt nicht passieren wird.
In der Reihe ist es heute unruhig wegen dieser Vorkommnisse, ich versuche zu beruhigen. M., der ebenfalls noch keine Unterlagen brachte, erinnere ich auch an seine Bring Pflicht, er wollte sich gerade wie all die letzten Wochen, eine Winterjacke holen bei Ingrid, das geht auch nicht und müssen wir abstellen. Bei M. bekomme ich langsam den Eindruck er verkauft die Jacken, um an Geld zu kommen. Auch das können wir nicht goutieren. Einige sind vorne, bei der Geschenks Ausgabe mit ihren Emotionen hoffnungslos überfordert, brechen in Tränen aus. Genauso wie wir einigen immer wieder erklären müssen, dass wir genug für alle mitgebracht haben, und niemand nimmt jemandem etwas weg, niemand! Diese Bescheidenheit sehen wir jeden Donnerstag, die meisten schauen auf ihre Kumpels und nehmen wirklich nur das Nötigste, um ihren Kumpels genug Lebensmittel zu überlassen.
Manche kommen, nachdem sie ihr Weihnachtsgeschenk bekommen haben, nochmal zu mir und bedanken sich weinend bei mir für das Geschenk, ich verweise ans gesamte Team und an all unsere Spender/innen, Ihr, die all die Geschenke gespendet und liebevoll verpackt habt, Euch gebührt der Dank jedes Einzelnen, den ich somit überbringe. Hinten in der Reihe sehe ich einen neuen Schützling, unser Max kennt ihn persönlich und erklärt mir sein Schicksal.
Wir nennen ihn „Karl“, er kommt aus Linz und verlor vor 5 Wochen seine Mutter, in diesen 5 Wochen verlor Karl alles, was er hatte, seine Mutter, seine Arbeit, seine Ersparnisse und seine Wohnung. Karl landete 5 Wochen nach dem Tod seiner Mutter, auf der Straße. Leise bittet er mich um 1 Jeton für die Notschlafstelle: „Ich habe Angst vor der Kälte, Angst zu erfrieren“ sagt er noch zu mir. Ich drücke ihm 2 Jetons in seine zitternde Hand, worauf er uns noch um warme Unterwäsche und eine warme Winterjacke bittet. Unsere Ingrid packt Karl alles zusammen, worauf er immer wieder in Tränen ausbricht und sagt: „Das gibt’s doch nicht, dass mir jemand so großartig hilft, ich kann das nicht glauben“. Max nimmt ihn in seinen Arm und erklärt Karl, dass genau für solche Menschen unser Verein gegründet wurde und dass er niemandem etwas wegnimmt. Auch mir schnürt es den Hals zu und man hat jedem seiner Worte das Gefühl, dass er zwar glücklich über die Hilfe ist aber er Angst hat, einem anderen etwas wegzunehmen. Ich gehe nochmal zu ihm und erkläre ihm auch nochmal, dass das in Ordnung ist, so wie es ist. Ich gebe ihm ausnahmsweise weitere 2 Jetons für die Notschlafstelle, weil ich sehe, wie stark er friert. Er bricht wieder in Tränen aus und versucht zu erklären, wie er in diese Lage kam. Einzig durch den Verlust seiner Mutter, die ihm sein ein und alles war, verlor er binnen 5 Wochen sein ganzes geordnetes Leben. „Ich zahle Euch alles zurück, ich gehe wieder arbeiten, habe mein ganzes Leben gearbeitet, aber zurzeit ist es halt schwer wegen Corona“. Wir erklären ihm, dass er gar nichts zurückzahlen müsse und er beruhigt die Hilfe annehmen kann. Als er dann am Ende unserer „Einkaufsstraße“ auch noch ein Weihnachtsgeschenk bekommt, war die Situation emotional unerträglich für ihn geworden. Unsere Barbara ist gemeinsam mit Max bei Karl und die Beiden erklären ihm, dass er all unsere Hilfe annehmen soll. Barbara und unser Max, kämpfen ebenfalls mit den Tränen, und wir sind uns alle einer Meinung, dass hier doppelt geholfen ist mit schneller Hilfe. Karl geht gebeutelt in die Nacht, in den Händen Lebensmittel für 1 Woche, am Körper eine warme Winterjacke und im Gepäck eine schöne Erfahrung, dass es uns als Obdachlosenhilfsaktion gibt, die ihn nicht fallen lässt. Er bedankt sich gefühlte 30-mal und geht langsam weg von unserem Bus, Richtung Bahnhof. Ingrid, Barbara, Max, wir alle sind tief ergriffen von diesem Schicksal, ergriffen von diesem Menschen, der, weder mit Alkohol noch mit anderen Dingen etwas am Hut hat, sondern lediglich an einer Lebensampel seine geliebte Mutter verlor. Und wenn dann niemand mehr da ist, der/die diesen Menschen auffängt, beginnt sich die Abwärtsspirale zu drehen, immer tiefer, immer schneller. Wir werden Karl unterstützen, wo wir nur können, damit er schnell wieder weg ist von der Straße.
Karl hat uns alle ergriffen hinterlassen, und die Reihe bei unserem Bus wird kürzer, bleibt aber genauso emotional. Unser Peter und sein Kumpel Mario, kommen auch auf mich zu und bitten um Winterschuhe, Peters Schuhe sind löchrig, da regnet es vorne rein und hinten heraus, natürlich bekommt er warme Winterschuhe, Mario braucht einen Sweater und eine warme Jacke. Wenn man in die Augen unserer Schützlinge schaut und sieht dort, wie sich die große Dankbarkeit spiegelt und die sich teilweise in Tränen ausdrückt, dann spüren wir als Team, als Obdachlosenhilfsaktion, wer wir sind und für was wir stehen, für direkte Hilfe an Menschen, die vom Leben geprügelt wurden und in einer tiefen Krise sind. Unser Zugang zu diesen Meschen, unser wertschätzender Umgang mit ihnen, kommt bei allen Schützlingen so an wie er gemeint ist, weder fragend noch fordernd oder stochernd, einfach nur respektvoll und wertschätzend. Wenn unsere Schützlinge irgendwann das Vertrauen haben, erzählen uns alle ihr Schicksal.
Der Verteil-Donnerstag geht dem Ende entgegen, Nadine unsere Praktikantin ist von unserer Aktion sichtlich beeindruckt und verspricht, dass sie bei uns weitermachen möchte, auch nach dem Praktikum. Eine großartige Neuigkeit, Nadine passt richtig gut zu unserem Haufen, der einfach nur genial ist. Ich danke Gott jeden Tag dafür, diesen Haufen im Rücken zu wissen, die mich jeden Tag entlasten, die auf mich achten, weil ich über weite Strecken selbst dazu nicht imstande bin und jeden Tag über körperliche Grenzen gehe. Ich denke jede Sekunde an Karl, wir packen jetzt zusammen und fahren anschließend heim, was unsere Schützlinge nicht können, sie müssen hoffen auf ein Bett in der Notschlafstelle, so sie sich das leisten können und so noch ein Bett frei ist. Uns wird das gerade jetzt, nach der Begegnung mit Karl, richtig bewusst, was es heißt wohnungslos oder gar obdachlos zu sein. Wer das, was uns heute emotional forderte, nachfühlen möchte, den lade ich gerne an einen unserer Verteil-Donnerstage ein, um zu sehen welche Schicksale es hier gibt und in welch kurzer Zeit solche Situationen bedrohlich werden können, lebensbedrohend im Winter!
Wir packen ein und fahren Richtung Lager, räumen dort alles aus, dann Anruf von B., die für einen neuen Linzer Obdachlosen um Winterschuhe und warme Socken/Unterwäsche bittet, die sie ihm selbst bringen wird. Der Abend geht langsam in den Endspurt und ich bin heute ein emotionales Wrack und verschiebe mein Posting auf einen der nächsten Tage, was ich hiermit einlöse.
Ich hoffe Ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht, ohne Kopfweh, ohne Schmerzen und ohne Wehmut an 2021. Ich höre grade „Little Heartbreaker“ von Marty Stuart und versuche mich, zumindest heute, emotional von Karl zu lösen, wenngleich wir ihm sicher zur Seite stehen werden, solange er unsere Hilfe möchte. Aber Karls Schicksal geht mir deshalb so nah, weil es deutlich beschreibt, dass man ohne viel zutun alles verlieren kann, alles! Ich bin heute noch froh, ihm 4 Jetons gegeben zu haben und unseren vermeintlichen „Russen“ schreibe ich hier schon ins Stammbuch, dass weniger oft mehr ist, Frechheit auf diese Weise wird bei uns nie gewinnen, ganz im Gegenteil.
Es ist jetzt an uns, zuerst die Dinge einzufordern, die alle anderen auch bringen müssen, ohne nochmal ein Auge zuzudrücken. Das sind wir allen anderen schuldig und natürlich auch Euch, liebe Spender/innen. Wir haben versprochen sorgsam mit Euren Spenden umzugehen, und die Überprüfung dieser Menschen beinhaltet das ebenfalls. Ich wünsche Euch ein erholsames, tolles Neujahrs-Wochenende im Kreise Eurer Liebsten. Gott schütze Euch! 😊